In unser Region GU-Süd (Gössendorf, Hausmannstätten, Fernitz-Mellach, Raaba-Grambach, Hart bei Graz und Vasoldsberg) wird seit einiger Zeit an einem Radverkehrskonzept mit Vorschlägen für Umsetzungen in den nächsten 10 Jahren und darüber hinaus gearbeitet.
Gestern war die Präsentation dazu in im VAZ Grambach und heute gibt es dazu auch Medienberichte in der WOCHE Graz-Umgebung Süd und der Kleinen Zeitung.
Von den 13.665 Erwerbstätigen in den 6 GU-Gemeinden pendeln über 7.000 zur Arbeit nach Graz und ungefähr 4.000 Grazer pendeln in die 6 Gemeinden zur Arbeit, auch in den GU-Süd Gemeinden und zwischen den Gemeinden gibt es einen regen Pendlerverkehr. Aufgrund der kurzen Wege und Nähe zu Graz macht gerade bei uns ein gutes ausgebautes Radverkehrsnetz als Alternative zum Auto mehr Sinn als anderswo.
Wie die Woche berichtet werden die Kosten für die Errichtung der Hauptradrouten des Konzepts zwischen den Gemeinden und nach Graz für dieses Projekt auf 10 Mio. Euro kalkuliert, dabei sind Grundstücksablösen und ähnliches noch nicht berücksichtigt.
Der Endbericht Radverkehrs Konzept GU-Süd soll im Oktober folgen, damit können dann die Gemeinden in den nächsten Jahren zusammen mit dem Land Steiermark in eine Umsetzung je nach Priorisierung gehen.
Als Vorbereitung für das Thema habe ich die Pendlerströme zwischen den GU-6 Gemeinden und Graz aufbereitet, die letzte verfügbare Statistik ist vom 31.10.2018 bzw. auf die Grazer Bezirke aufgeteilt mit 31.10.2017.
Bilder von der Präsentation am 22. September in Grambach
Bei den Gründen nicht Rad zu fahren sind viele Infrastrukturgründe aufgelistet, der Hauptgrund für viele nach meiner persönlichen Meinung fehlt aber: Die eigene Lebensweise bzw. die Entscheidung im Kopf einfach öfter mit dem Rad zu fahren. Wenn ich nichts transportiere (Laptop/Beamer) und keine Kundentermine von der Arbeit aus habe (Dresscode) könnte ich eigentlich jeden Tag sehr entspannt zur Arbeit nach Feldkirchen mit dem Rad fahren. Ich versuche das gerade diese Jahr wieder verstärkt, aber wenn ich es nicht mache ist der Hauptgrund am ehesten die eigene Faulheit und nicht ein fehlender Radweg.
Natürlich gilt das nicht für alle gleichermaßen, insbesondere wenn es um enge Stellen Richtung Stadt oder LKW Verkehr auf der Bundesstraße geht. Aber eine top Rad Infrastruktur ist natürlich nur sinnvoll, wenn sie auch von vielen genutzt wird.
Daher muss die Bewusstseinsbildung und der Ausbau der Infrastruktur Hand in Hand gehen.
Wenn wir alle mehr mit dem Rad fahren steigt die Notwendigkeit von Radinfrastruktur – wenn die Radinfrastruktur besser wird, fahren wir eher mit dem Rad.
Bike & Ride Abstellplätze sind für mich auch ein ganz großes Thema. 1-5 Kilometer mit dem Rad zu einer modernen, beleuchteten, überdachten und sicheren Abstellanlage für Räder und dann mit den Öffis weiter ist für viele die realistischere Variante zum Arbeitsweg, als 20 Kilometer mit dem Rad hin und zurück, vor allem wenn es kälter und früher dunkel wird.