Gemeindestrukturreform 2015 – 11,5 Mio. Euro niedrigere Ausgaben pro Jahr für Gemeindepolitik

In den letzten Tagen wurde medial thematisiert was die Gemeindestrukturreform 2015 in der Steiermark finanziell gebracht hat, ob es Einsparungen gegeben hat oder nicht. Aufgrund der Kameralistik und es fehlenden Detailgrades sind die Ausgaben in der Verwaltung von Gemeinden schwer zu vergleichen. Was man aber relativ gut vergleichen kann, sind die Ausgaben für Gemeindepolitiker und Gemeindeparteien. Diese jährlich wiederkehrenden Ausgaben sind oder „Gewählte Gemeindeorgane“ im ordentlichen Haushalt zu finden. Berichte, dass diese gegen die Erwartungen nicht zurück gegangen sind, haben mich überrascht, daher habe ich die Daten selbst für alle heutigen 287 Gemeinden für 2014 und 2017 gegenüber gestellt.

Um 11,5 Mio. (32,36%) niedrige Ausgaben in Fusionsgemeinden 2017 im Vergleich zu 2014

Der letzte beschlossene Rechnungsabschluss der steirischen Gemeinden ist für das Jahr 2017 verfügbar, den Rechnungsabschluss 2018 wir zumeist erst beschlossen. 2014 war das letzte Jahr vor der Fusion und auch das einzige Jahr vor der Fusion mit dem heute gültigen Bezügemodell für Gemeindepolitiker. Zur konkreten Berechnung ganz unten mehr, die Basis für alle Vorstandsgehälter in den Gemeinden ist der Bruttobezug im Nationalrat.
Das Gehalt für Nationalräte ist von 2014 von monatlich Brutto 8.440 Euro auf 8.755,80 im Jahr gestiegen, somit sollten auch die Ausgaben für Gewählte Gemeindeorgane um diese 3,74% steigen.
Durch die Gemeindefusion 2015 hat sich die Anzahl der Gemeindevorstände aber massiv reduziert, was auch einen massiven Rückgang der Ausgaben bedeutet:

Während in nicht fusionierten Gemeinden die Ausgaben um 5,57% von 2014 auf 2017 gestiegen sind, haben sich Fusionsgemeinden durch die Fusion 32,36% und somit fast ein Drittel der Ausgaben für Gemeindepolitiker gespart. Neben den Bezügen für Gemeindepolitiker fallen in diese Bereich auch die Gemeindeparteiförerungen (5 Euro pro Wahlberechtigten indiziert außerhalb von Graz und deutlich mehr in Graz).
Zusätzlich gibt es einige Faktoren die in einzelnen Gemeinden die Ausgaben verändern, wenn sich von einem Jahr auf das andere etwas ändert. Diese Änderungen haben zwar Auswirkungen bei der Betrachtung der Einzelgemeinde, auf die Gesamtdynamik aber nur sehr gering. Das wären zum Beispiel:

  • Bürgermeister wechselt von nebenberuflich auf hauptberuflich oder umgekehrt (Hauptberufliche Bürgermeister erhalten 25% mehr Gehalt)
  • Gemeindekassiere erhält grundsätzlich 30% vom Bürgermeistergehalt, führt er die Gemeindekassa aber selbst sind es 50%
  • wenn die Gemeinde eine Einwohnergrenze (1.000, 2.000, 3.000, 5.000, 7.000, 10.000 usw.) unter- oder überschreitet sinken oder steigen die Gehälter der Gemeindevorstände
  • Gemeindepolitiker können auf ihre Bezüge verzichten, in Ausnahmefällen ist das teilweise passiert

Fusion ist nicht gleich Fusion

Bei obiger Betrachtung und auch quasi alle anderen Vergleichen wird zumeist nach „Fusionsgemeinden“ und nicht fusionierten Gemeinden unterschieden. Bei meiner Recherche ist mir aber aufgefallen, dass es ganz unterschiedliche Konstellationen gibt, die man was Einsparungserwartungen, egal ob im Politik oder Verwaltung, kaum vergleichen kann.
Worauf ich hinaus will soll die folgende Aufstellung kurz verdeutlichen, es sind die jeweils 12 Fusionsgemeinden in denen die vorher größte Gemeinde am meisten und am wenigsten Einwohner ausgemacht hat.
In Spielberg, Gamlitz, Mürzzuschlag, Rottenmann, Köflach wird sich kaum was ändern wenn zu einer bestehenden Gemeinde die über 95% der Bevölkerung ausmacht, ein oder mehrere kleine Gemeinden hinzu kommen. Auf der anderen Seite sind die Veränderungen gewaltig, wenn wie in Eibiswald, Feistritztal, Vorau, Stainz, Gnas, Birkfeld usw. Gemeinden fusionieren wo vorher keine alte Gemeinde auch nur ein Drittel der Größe hatte.

Ausgaben für Gewählte Gemeindeorgane nach Fusionsart

Teilt man nun die 128 Fusionsgemeinden in 43 mit 23 – 50% größter alten Gemeinde, 43 mit 51 – 70% und 42 wo die größte Gemeine vor der Fusion schon 71 – 79% ausmachte ergibt sich bei der Betrachtung der Ausgaben für Gewählte Gemeindeorgane das erwartete Bild.
Dort wo bereits eine große Gemeinde vorhanden war, sind die Ausgaben weit weniger stark gesunken, als bei Fusionen von mehreren kleineren Gemeinden.

Was ist nun mit den Verwaltungskosten?

Die Einsparungen bei den Gemeindepolitikern sind offensichtlich, nur was ist nun in der Verwaltung. Da erwarte ich mir persönlich keine messbaren Einsparungen und das hat primär drei Gründe:

Die Ausgaben bleiben in fast allen Bereichen ähnlich

Wenn man sich so anschaut was unter Verwaltung fällt oder gezählt wird, ist das zumeist nicht nur die Hauptverwaltung, sondern auch viele anderen Bereiche. In diesen aber auch der Hauptverwaltung stell ich mir die Frage, wo groß eingespart werden soll. Gibt es nun weniger Anträge im Bauamt? Weniger Tätigkeiten für Standesbeamte?
Natürlich gibt es da und dort schon nicht unerhebliche Einsparungspotentiale, aber die wurden von der Erwartungshaltung schon etwas übertrieben und werden durch die zwei folgenden Punkte zumindest langfristig neutralisiert.

Weniger ehrenamtlich/nebenher mehr Angestellte („Professionalisierung“)

Man braucht sich nur die Angestellten in einer Gemeinde mit über 6.000 und einer über 10.000 anschauen und als Bewohner einer 4.000 Einwohner Gemeinde wie ich es bin, ist man überrascht was es da alles gibt.
Mal die obligatorische Finanzabteilung mit Abteilungsleiter und dann in größeren Gemeinden Abteilungsleiter Stellvertreter. Eine Mitarbeiter für Öffentlichkeitsarbeit, Sozialarbeit, Jugendarbeit, Tourismus und Kultur, Rechtsangelegenheiten, Bürgermeistersekträteriat usw.

In großen Gemeinden gibt es also sehr oft viel mehr Angestellte, für Aufgaben die in kleineren Gemeinden ehrenamtlich, nebenher von Gemeindemitarbeiter/Bürgermeister/Gemeindevorstände oder eben gar nicht wahrgenommen werden.

Dafür gibt es unterschiedliche Gründe

  • Die Erwartungshaltung an große Gemeinden durch die Bevölkerung steigt, man kann Dinge nicht mehr nebenher/ehrenamtlich oder gar nicht machen
  • Es gibt mehr Einzelfälle und so ist nebenher/ehrenamtlich für eine Person nur mehr schwierig möglich, die Gemeine stellt jemand dafür an
  • Große Gemeinden übernehmen regionale Aufgaben, weil die kleinen Gemeinden in der Region diese nicht haben (z.B. Sozialarbeit)
  • Die Gemeinde ist nun wer und möchte das auch zeigen und professioneller in allen Bereichen auftreten/arbeiten

Das kostet natürlich alles, daher werden durch Fusionen zu Gemeinen über 10.000 Einwohner meiner Meinung nach immer die Ausgaben steigen, aber natürlich auch die Leistungen die eine Kommune anbietet.

Ausgaben ohne Leistungen zu vergleichen ist nicht fair/sinnvoll

Obwohl grundsätzlich die gleichen rechtlichen Verpflichtungen erfüllen Gemeinden unterschiedliche Aufgaben und hat diese unter Ausgaben im Budget. Das kann unterschiedliche Gründe haben, zum einen erledigt man Aufgaben mit wie zum Beispiel in Fernitz-Mellach das Standesamt ist oder auch das bisherige Abfallwirtschaftszentrum für Hausmannstätten und Fernitz-Mellach für andere Gemeinden mit.
Überall anders sind die Ausgaben aufgrund eines anderen Angebotes, gerade im Bereich Kinderbetreuung gibt es unzählige Abstufung. Manche kleine Gemeinden haben keine Kinderkrippe, unterschiedlich viel Angebot an Ganztagsbetreuung, in der Ferien länger oder kürzer geschlossen usw.
Wenn ein Gemeindeamt 14 Stunden die Woche geöffnet hat und ein anderes Gemeindeamt 39 Stunden die Woche ist natürlich auch eine andere Leistung.
Daher halte ich mich Vergleichen was die Verwaltungskosten betrifft zurück, diese sollte natürlich effizient sein, aber welche Angebot und welche Leistung eine Gemeinde anbietet und wofür sie Geld ausgibt, sollte vor allem die Gemeinde selbst entscheiden bzw. indirekt die Wähler bei der Wahl der Gemeindeführung.

Wer schafft die Infrastruktur in der Region?

Für mich war die entscheidende Frage für die Gemeindestrukturreform ohnehin nie die Möglichkeit zu Einsparung bei er Verwaltungskosten, sondern Angebote für die Einwohner beschaffen zu können. Wo werden regionale Leuchtturmprojekte und Infrastruktur geschaffen? In fünf 2.500 Einwohner Gemeinden oder in einer Gemeinde mit über 10.000 Einwohner? Der Finanzausgleich, also die Mittel vom Bund sind leider nicht aufgabenorientiert, also bekommt jede Gemeinde gleich viel.
Es braucht aber finanzstarke und somit große Gemeinden in den Regionen die dort Freibäder, Hallenbäder, Eishallen, Sportzentren, Kulturzentren- und Angebote, Musikschulen usw. finanzieren, die kleinen Gemeinden können dies aufgrund der pauschalen Mittelzuweisung nach Einwohner nicht finanzieren.

Davon ausgenommen sind natürlich Gemeinden mit hohen eigenen Steuereinnahmen aus der Kommunalsteuer, bei wenigen Gemeinden sind diese so hoch, dass diese Infrastrukturprojekte auch mit geringer Einwohnerzahl verwirklichen können. Kooperationen zu Infrastrukturprojekten gibt es leider viel zu selten, auch weil echte Anreize von Land und Bund fehlen, so war die Gemeindestrukturreform in vielen Regionen für mich wichtig über die Region attraktiv zu halten, zu beleben und Handlungsspielraum für Projekte zu schaffen.

Jetzt noch ein paar Vergleich über Gemeinden bezüglich der Ausgaben für die Gemeindepolitik herausstechen:

Gemeinden mit den niedrigsten Ausgaben pro Kopf für Gewählte Gemeindeorgane 2017 (ordentlicher Haushalte)

Grundsätzlich geben Gemeinden mit mehr Einwohner (mit Ausnahme von Graz) weniger pro Einwohner für Politiker und Parteien aus. Ab 5.000 Einwohner ist man da durchwegs auf einem sehr niedrigeren Niveau unterwegs, wo dann die Gemeinden selbst höhere Ausgaben verursachen können um nicht unter 40 Euro pro Einwohner zu liegen.
Bei Sankt Ruprecht mit den niedrigsten Ausgaben im Jahr 2017 pro Einwohner gibt es einen starken Bevölkerungszuwachs und die Gemeinde gibt für die Größe sehr wenig für Politik aus.

Gemeinde Euro pro EW Ausgaben Einwohner 2017 GR VM Fusion 2015
Sankt Ruprecht an der Raab 27,09 142.504,68 5.260 21 5 J
Kapfenberg 27,11 623.600,84 23.004 31 7 J
Voitsberg 28,04 263.681,68 9.405 25 5 N
Feldbach 28,35 377.802,51 13.328 31 7 J
Gratkorn 28,51 222.753,80 7.813 25 5 N
Stainz 30,10 260.395,48 8.650 25 5 J
Köflach 30,66 306.523,35 9.999 31 7 J
Gleisdorf 31,38 336.111,51 10.710 31 7 J
Mürzzuschlag 31,63 271.747,58 8.592 25 5 J
Admont 31,90 161.082,56 5.049 21 5 J
Fürstenfeld 31,99 271.000,18 8.472 25 5 J
Bruck an der Mur 32,28 511.715,41 15.850 31 7 J
Trofaiach 32,42 361.214,45 11.143 31 7 N
Straß in Steiermark 33,02 160.435,36 4.858 21 5 J
Eggersdorf bei Graz 33,34 219.089,36 6.571 25 5 J
Leoben 33,82 842.649,02 24.915 31 7 N
Eibiswald 33,98 223.438,61 6.575 25 5 J
Bad Mitterndorf 34,39 169.658,03 4.933 21 5 J
Hart bei Graz 34,41 170.073,18 4.942 21 5 N
Sinabelkirchen 34,51 144.803,95 4.196 21 5 N

Gemeinden mit den höchsten Ausgaben pro Kopf für Gewählte Gemeindeorgane 2017 (ordentlicher Haushalte)

Alles kleine Gemeinde, einfach weil es dort auch drei Gemeindevorstände (Bürgermeister, Vizebürgermeister, Kassier) geben muss die ein monatliches Gehalt erhalten, zugegeben viel geringer, aber in Relation zur Einwohnerzahl dennoch recht hoch. Extreme Gemeinden mit weiter unter 500 Einwohnern wie vor 2015 gibt es aber keine mehr.

Gemeinde Euro pro EW Ausgaben Einwohner 2017 GR VM Fusion 2015
Wildalpen 136,66 63.954,68 468 9 3 N
Hohentauern 130,13 53.873,13 414 9 3 N
Radmer 121,02 69.104,64 571 9 3 N
Pusterwald 117,42 54.482,67 464 9 3 N
Wald am Schoberpaß 117,21 68.566,96 585 9 3 N
Niederwölz 107,02 63.676,17 595 9 3 N
Stiwoll 103,67 74.431,82 718 9 3 N
St. Kathrein am Hauenstein 102,92 66.591,64 647 9 3 N
Kalwang 99,44 98.839,65 994 15 3 N
Miesenbach bei Birkfeld 95,18 66.436,64 698 9 3 N
Kitzeck im Sausal 90,76 111.270,85 1.226 15 3 N
Burgau 88,34 92.850,31 1.051 15 3 N
Arnfels 88,15 91.766,41 1.041 15 3 N
Sankt Martin am Wöllmißberg 88,14 69.014,14 783 9 3 N
Vordernberg 88,06 90.699,26 1.030 15 3 N
Tieschen 86,51 109.518,47 1.266 15 3 N
Wörschach 86,12 95.681,14 1.111 15 3 N
Sankt Peter ob Judenburg 85,33 94.712,92 1.110 15 3 N
Hirschegg-Pack 84,82 87.953,22 1.037 15 3 J
Mettersdorf am Saßbach 84,59 109.368,91 1.293 15 3 N

Gemeinden mit den höchsten Ausgaben pro Kopf für Gewählte Gemeindeorgane 2014 vor der Fusion

In Kleinstgemeinden waren die Ausgaben pro Einwohner und Jahr für Gemeindepolitik absurd hoch, man muss bedenken diese Gemeinden hatten im Jahr zumeist keine 800 Euro pro Einwohner an Steuereinnahmen. Nochmal recht hohe Ausgaben pro Einwohner für das Gemeindeamt, das ja auch in einer 150 Einwohner Gemeinde paar Mal die Woche geöffnet hat, und man hat kein Geld für irgendwas, weder für Kindergärten, Gemeindestraße oder andere Aufgaben.
Die Fusion dieser Gemeinden und aller anderen unter 500, ich würde sogar sagen 1.000 Einwohner war unbedingt notwendig.

Alte Gemeinde Ausgaben 2014 EW 31.10.2013 Euro/EW
Sulztal an der Weinstraße 50.333,14 126 399,47
Triebendorf 54.720,39 137 399,42
Frauenberg 54.398,74 147 370,06
Tyrnau 57.483,34 159 361,53
Osterwitz 53.240,98 148 359,74
Rinegg 53.550,61 149 359,40
Freiland bei Deutschlandsberg 53.750,55 153 351,31
Reisstraße 52.719,46 166 317,59
Breitenfeld am Tannenriegel 60.648,88 195 311,02
Johnsbach 44.453,70 150 296,36
Modriach 55.227,17 203 272,06
Flatschach 50.378,45 192 262,39
Röthelstein 55.395,66 212 261,30
Glojach 60.937,34 244 249,74
Kloster 48.021,63 193 248,82
Zeutschach 50.656,14 211 240,08
Trössing 60.412,93 270 223,75
Salla 62.378,23 287 217,35
Bretstein 65.601,66 302 217,22
Sankt Ilgen 54.972,21 270 203,60

Gemeinden mit der höchsten Ausgabensteigerung für Gewählte Gemeindeorgane von 2014 auf 2017

Das möchte ich Stichproben durchführen, das eine oder andere Mal hat sich der Bürgermeister von nebenberuflich auf hauptberuflich gewechselt, aber teilweise sind die Steigerung schon massiv, in der Liste findet sich naturgemäß keine Fusionsgemeinde.

Gemeinde Ausgaben Gewählte Gemeindeorgane 2017 Fusion 2015 Ausgaben Gewählte Gemeindeorgane 2014 Ausgaben Poltik +/- 2014 -> 2017
Sankt Michael in Obersteiermark 178.026,57 N 117.547,69 +51,5%
Krieglach 294.329,96 N 218.113,13 +34,9%
Mooskirchen 121.743,77 N 90.630,79 +34,3%
Kitzeck im Sausal 111.270,85 N 86.398,90 +28,8%
Übelbach 143.211,72 N 114.817,26 +24,7%
Hofstätten an der Raab 123.044,54 N 99.680,16 +23,4%
Grundlsee 94.102,67 N 76.716,70 +22,7%
Rosental an der Kainach 118.326,33 N 97.465,88 +21,4%
Lafnitz 111.409,05 N 91.917,62 +21,2%
Zeltweg 336.361,89 N 277.752,04 +21,1%
Puch bei Weiz 116.114,87 N 96.887,90 +19,8%
Lang 106.705,91 N 89.592,75 +19,1%
Sankt Oswald bei Plankenwarth 99.713,13 N 83.761,90 +19,0%
St. Peter am Kammersberg 126.896,15 N 106.677,64 +19,0%
Fohnsdorf 314.279,62 N 264.392,41 +18,9%
Preding 109.696,61 N 92.324,07 +18,8%
Markt Hartmannsdorf 129.439,96 N 109.012,56 +18,7%
Kraubath an der Mur 107.788,90 N 90.895,61 +18,6%
Sankt Lorenzen im Mürztal 174.656,92 N 147.913,27 +18,1%
Proleb 113.935,53 N 97.261,83 +17,1%

Nicht fusionierte Gemeinden mit dem höchsten Ausgabenrückgang für Gewählte Gemeindeorgane von 2014 auf 2017

Das hat zumeist die Eingangs erwähnten Gründe, die Gemeinden sind unter eine gewisse Einwohnerzahl (500,1000,2000,3000,5000 usw.) gefallen, der Bürgermeister war vor der Wahl 2015 hauptberuflich und jetzt wird das Amt nebenberuflich ausgeführt oder die Gemeinde hat wirklich Ausgaben eingespart.

Gemeinde Ausgaben Gewählte Gemeindeorgane 2017 Ausgaben Gewählte Gemeindeorgane 2014 Ausgaben Poltik +/- 2014 -> 2017
Wildalpen 63.954,68 82.406,39 -22,39%
Mühlen 66.267,43 84.642,94 -21,71%
Schöder 73.098,84 90.529,18 -19,25%
Sankt Georgen ob Judenburg 69.056,02 84.805,07 -18,57%
Sankt Stefan ob Leoben 87.285,97 104.519,96 -16,49%
Lieboch 176.755,43 205.765,61 -14,10%
Pusterwald 54.482,67 63.345,58 -13,99%
Voitsberg 263.681,68 303.714,06 -13,18%
Eisenerz 176.664,76 199.180,34 -11,30%
Niederwölz 63.676,17 70.695,84 -9,93%
Strallegg 90.003,90 99.093,86 -9,17%
Altaussee 93.845,87 99.926,85 -6,09%
Sankt Jakob im Walde 85.936,28 91.177,40 -5,75%
Tieschen 109.518,47 115.774,68 -5,40%
Tillmitsch 157.467,93 166.049,59 -5,17%
Stanz im Mürztal 102.003,52 107.538,22 -5,15%
Mautern in Steiermark 103.663,32 107.846,55 -3,88%
Lassing 92.141,88 95.310,63 -3,32%
Kapfenstein 92.967,52 96.140,14 -3,30%
Friedberg 108.256,15 111.145,93 -2,60%
Hart bei Graz 170.073,18 173.996,83 -2,26%

Fusionsgemeinden mit Ausgabensteigerung oder niedrigen Einsparungen

Auch in Fusionsgemeinden gibt es Ausgabensteigerungen, in Jugendburg, Leibnitz, Weiz und Köflach weil man über die 10.000 Einwohner Hürde gesprungen ist, bei der sich das Gehalt aller Gemeindevorstände von 65% eines Nationalratsgehaltes auf 75% erhöht. Bei Köflach wird das wieder sinken, da man unter das Limit gefallen ist.
Heraus sticht auch noch Raaba-Grambach, mit 56% Bevölkerung von Raaba und 44% von Grambach hätte man größere Einsparungen erwarten können, diese sind aber mit 4,93% eher gering ausgefallen. Neben dem Sprung bei den Gehältern durch Überschreitung der 3.000 Einwohner Grenze ist dafür auch ein überdurchschnittliches hohe Sitzungsgeld in der Gemeinden mit den höchsten Steuereinnahmen der Steiermark mitverantwortlich.

Gemeinde Ausgaben Gewählte Gemeindeorgane 2017 Einwohner 2017 Ausgaben Politk pro EW 2017 Teilung Bev. % gr. Gemeinde vor Fusion Ausgaben Gewählte Gemeindeorgane 2014 Ausgaben Poltik +/- 2014 -> 2017
Judenburg 435.863,46 10.063 43,31 91% 387.356,28 12,52%
Pöls-Oberkurzheim 195.214,30 3.002 65,03 77% 176.735,57 10,46%
Leibnitz 551.107,34 12.176 45,26 69% 506.861,02 8,73%
Weiz 452.237,35 11.508 39,30 79% 417.427,07 8,34%
Köflach 306.523,35 9.999 30,66 95% 290.254,89 5,60%
Liezen 344.174,60 8.181 42,07 86% 336.879,03 2,17%
Knittelfeld 438.876,65 12.658 34,67 91% 444.724,50 -1,31%
Grafendorf bei Hartberg 175.491,97 3.125 56,16 80% 180.918,31 -3,00%
Rottenmann 271.050,13 5.250 51,63 96% 280.482,91 -3,36%
Raaba-Grambach 231.180,50 4.363 52,99 56% 243.178,38 -4,93%
Bruck an der Mur 511.715,41 15.850 32,28 80% 538.593,06 -4,99%
Bärnbach 228.681,30 5.678 40,27 94% 249.114,23 -8,20%
Kapfenberg 623.600,84 23.004 27,11 93% 682.264,89 -8,60%
Spielberg 199.694,15 5.310 37,61 96% 220.749,13 -9,54%
Seiersberg-Pirka 463.288,52 11.051 41,92 69% 513.603,06 -9,80%
Wildon 260.185,27 5.312 48,98 * 63% 288.622,95 -9,85%
Dechantskirchen 120.234,97 2.033 59,14 * 64% 134.127,26 -10,36%
Bad Radkersburg 164.606,36 3.160 52,09 57% 188.394,77 -12,63%
Neudau 99.297,68 1.459 68,06 * 78% 114.320,85 -13,14%
Premstätten 266.663,25 5.934 44,94 72% 312.114,49 -14,56%

* Geteilte Gemeinden

Bei geteilten alten Gemeinden, also Gemeinden deren Ortschaften auf zwei Gemeinden aufgeteilt wurden, habe ich die Ausgaben für Gewählte Gemeindeorgane 50/50 auf die zwei neuen Gemeinden aufgeteilt. Besser wäre natürlich eine Aufteilung nach Bevölkerung gewesen, aber war nicht so einfach herauszufinden und in den jeweiligen Gemeinden wäre der Unterschied durch eine Aufteilung nach Bevölkerung nur marginal.

Berechnung Bezüge Gemeindevorstände

Jahr Bürgermeister 2019 14 x pro Jahr Hauptberuflich Vize/Kassier VM
Nationalrat 100% 8.930,90 125.032,60
bis 500 25% 2.232,73 31.258,15 39.072,69 9.377,45
501 – 1000 30% 2.679,27 37.509,78 46.887,23 11.252,93
1.001 – 2.000 40% 3.572,36 50.013,04 62.516,30 15.003,91
2.001 – 3.000 45% 4.018,91 56.264,67 70.330,84 16.879,40
3.001 – 5.000 50% 4.465,45 62.516,30 78.145,38 18.754,89 15.629,08
5.001 – 7.000 60% 5.358,54 75.019,56 93.774,45 22.505,87 18.754,89
7.001 – 10.000 65% 5.805,09 81.271,19 101.588,99 24.381,36 20.317,80
10.001 – 15.000 75% 6.698,18 93.774,45 117.218,06 28.132,34 23.443,61
15.001 – 20.000 85% 7.591,27 106.277,71 132.847,14 31.883,31 26.569,43
20.001 – 30.000 95% 8.484,36 118.780,97 148.476,21 35.634,29 29.695,24
über 30.000 100% 8.930,90 125.032,60 156.290,75 37.509,78 31.258,15

 

Excel Download aller Daten: Ausgaben_Gewählte_Gemeindeorgane 2014 und 2017

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