In den letzten Tagen wurde medial thematisiert was die Gemeindestrukturreform 2015 in der Steiermark finanziell gebracht hat, ob es Einsparungen gegeben hat oder nicht. Aufgrund der Kameralistik und es fehlenden Detailgrades sind die Ausgaben in der Verwaltung von Gemeinden schwer zu vergleichen. Was man aber relativ gut vergleichen kann, sind die Ausgaben für Gemeindepolitiker und Gemeindeparteien. Diese jährlich wiederkehrenden Ausgaben sind oder „Gewählte Gemeindeorgane“ im ordentlichen Haushalt zu finden. Berichte, dass diese gegen die Erwartungen nicht zurück gegangen sind, haben mich überrascht, daher habe ich die Daten selbst für alle heutigen 287 Gemeinden für 2014 und 2017 gegenüber gestellt.
Um 11,5 Mio. (32,36%) niedrige Ausgaben in Fusionsgemeinden 2017 im Vergleich zu 2014
Der letzte beschlossene Rechnungsabschluss der steirischen Gemeinden ist für das Jahr 2017 verfügbar, den Rechnungsabschluss 2018 wir zumeist erst beschlossen. 2014 war das letzte Jahr vor der Fusion und auch das einzige Jahr vor der Fusion mit dem heute gültigen Bezügemodell für Gemeindepolitiker. Zur konkreten Berechnung ganz unten mehr, die Basis für alle Vorstandsgehälter in den Gemeinden ist der Bruttobezug im Nationalrat.
Das Gehalt für Nationalräte ist von 2014 von monatlich Brutto 8.440 Euro auf 8.755,80 im Jahr gestiegen, somit sollten auch die Ausgaben für Gewählte Gemeindeorgane um diese 3,74% steigen.
Durch die Gemeindefusion 2015 hat sich die Anzahl der Gemeindevorstände aber massiv reduziert, was auch einen massiven Rückgang der Ausgaben bedeutet:
Während in nicht fusionierten Gemeinden die Ausgaben um 5,57% von 2014 auf 2017 gestiegen sind, haben sich Fusionsgemeinden durch die Fusion 32,36% und somit fast ein Drittel der Ausgaben für Gemeindepolitiker gespart. Neben den Bezügen für Gemeindepolitiker fallen in diese Bereich auch die Gemeindeparteiförerungen (5 Euro pro Wahlberechtigten indiziert außerhalb von Graz und deutlich mehr in Graz).
Zusätzlich gibt es einige Faktoren die in einzelnen Gemeinden die Ausgaben verändern, wenn sich von einem Jahr auf das andere etwas ändert. Diese Änderungen haben zwar Auswirkungen bei der Betrachtung der Einzelgemeinde, auf die Gesamtdynamik aber nur sehr gering. Das wären zum Beispiel:
- Bürgermeister wechselt von nebenberuflich auf hauptberuflich oder umgekehrt (Hauptberufliche Bürgermeister erhalten 25% mehr Gehalt)
- Gemeindekassiere erhält grundsätzlich 30% vom Bürgermeistergehalt, führt er die Gemeindekassa aber selbst sind es 50%
- wenn die Gemeinde eine Einwohnergrenze (1.000, 2.000, 3.000, 5.000, 7.000, 10.000 usw.) unter- oder überschreitet sinken oder steigen die Gehälter der Gemeindevorstände
- Gemeindepolitiker können auf ihre Bezüge verzichten, in Ausnahmefällen ist das teilweise passiert
Fusion ist nicht gleich Fusion
Bei obiger Betrachtung und auch quasi alle anderen Vergleichen wird zumeist nach „Fusionsgemeinden“ und nicht fusionierten Gemeinden unterschieden. Bei meiner Recherche ist mir aber aufgefallen, dass es ganz unterschiedliche Konstellationen gibt, die man was Einsparungserwartungen, egal ob im Politik oder Verwaltung, kaum vergleichen kann.
Worauf ich hinaus will soll die folgende Aufstellung kurz verdeutlichen, es sind die jeweils 12 Fusionsgemeinden in denen die vorher größte Gemeinde am meisten und am wenigsten Einwohner ausgemacht hat.
In Spielberg, Gamlitz, Mürzzuschlag, Rottenmann, Köflach wird sich kaum was ändern wenn zu einer bestehenden Gemeinde die über 95% der Bevölkerung ausmacht, ein oder mehrere kleine Gemeinden hinzu kommen. Auf der anderen Seite sind die Veränderungen gewaltig, wenn wie in Eibiswald, Feistritztal, Vorau, Stainz, Gnas, Birkfeld usw. Gemeinden fusionieren wo vorher keine alte Gemeinde auch nur ein Drittel der Größe hatte.
Ausgaben für Gewählte Gemeindeorgane nach Fusionsart
Teilt man nun die 128 Fusionsgemeinden in 43 mit 23 – 50% größter alten Gemeinde, 43 mit 51 – 70% und 42 wo die größte Gemeine vor der Fusion schon 71 – 79% ausmachte ergibt sich bei der Betrachtung der Ausgaben für Gewählte Gemeindeorgane das erwartete Bild.
Dort wo bereits eine große Gemeinde vorhanden war, sind die Ausgaben weit weniger stark gesunken, als bei Fusionen von mehreren kleineren Gemeinden.
Was ist nun mit den Verwaltungskosten?
Die Einsparungen bei den Gemeindepolitikern sind offensichtlich, nur was ist nun in der Verwaltung. Da erwarte ich mir persönlich keine messbaren Einsparungen und das hat primär drei Gründe:
Die Ausgaben bleiben in fast allen Bereichen ähnlich
Wenn man sich so anschaut was unter Verwaltung fällt oder gezählt wird, ist das zumeist nicht nur die Hauptverwaltung, sondern auch viele anderen Bereiche. In diesen aber auch der Hauptverwaltung stell ich mir die Frage, wo groß eingespart werden soll. Gibt es nun weniger Anträge im Bauamt? Weniger Tätigkeiten für Standesbeamte?
Natürlich gibt es da und dort schon nicht unerhebliche Einsparungspotentiale, aber die wurden von der Erwartungshaltung schon etwas übertrieben und werden durch die zwei folgenden Punkte zumindest langfristig neutralisiert.
Weniger ehrenamtlich/nebenher mehr Angestellte („Professionalisierung“)
Man braucht sich nur die Angestellten in einer Gemeinde mit über 6.000 und einer über 10.000 anschauen und als Bewohner einer 4.000 Einwohner Gemeinde wie ich es bin, ist man überrascht was es da alles gibt.
Mal die obligatorische Finanzabteilung mit Abteilungsleiter und dann in größeren Gemeinden Abteilungsleiter Stellvertreter. Eine Mitarbeiter für Öffentlichkeitsarbeit, Sozialarbeit, Jugendarbeit, Tourismus und Kultur, Rechtsangelegenheiten, Bürgermeistersekträteriat usw.
In großen Gemeinden gibt es also sehr oft viel mehr Angestellte, für Aufgaben die in kleineren Gemeinden ehrenamtlich, nebenher von Gemeindemitarbeiter/Bürgermeister/Gemeindevorstände oder eben gar nicht wahrgenommen werden.
Dafür gibt es unterschiedliche Gründe
- Die Erwartungshaltung an große Gemeinden durch die Bevölkerung steigt, man kann Dinge nicht mehr nebenher/ehrenamtlich oder gar nicht machen
- Es gibt mehr Einzelfälle und so ist nebenher/ehrenamtlich für eine Person nur mehr schwierig möglich, die Gemeine stellt jemand dafür an
- Große Gemeinden übernehmen regionale Aufgaben, weil die kleinen Gemeinden in der Region diese nicht haben (z.B. Sozialarbeit)
- Die Gemeinde ist nun wer und möchte das auch zeigen und professioneller in allen Bereichen auftreten/arbeiten
Das kostet natürlich alles, daher werden durch Fusionen zu Gemeinen über 10.000 Einwohner meiner Meinung nach immer die Ausgaben steigen, aber natürlich auch die Leistungen die eine Kommune anbietet.
Ausgaben ohne Leistungen zu vergleichen ist nicht fair/sinnvoll
Obwohl grundsätzlich die gleichen rechtlichen Verpflichtungen erfüllen Gemeinden unterschiedliche Aufgaben und hat diese unter Ausgaben im Budget. Das kann unterschiedliche Gründe haben, zum einen erledigt man Aufgaben mit wie zum Beispiel in Fernitz-Mellach das Standesamt ist oder auch das bisherige Abfallwirtschaftszentrum für Hausmannstätten und Fernitz-Mellach für andere Gemeinden mit.
Überall anders sind die Ausgaben aufgrund eines anderen Angebotes, gerade im Bereich Kinderbetreuung gibt es unzählige Abstufung. Manche kleine Gemeinden haben keine Kinderkrippe, unterschiedlich viel Angebot an Ganztagsbetreuung, in der Ferien länger oder kürzer geschlossen usw.
Wenn ein Gemeindeamt 14 Stunden die Woche geöffnet hat und ein anderes Gemeindeamt 39 Stunden die Woche ist natürlich auch eine andere Leistung.
Daher halte ich mich Vergleichen was die Verwaltungskosten betrifft zurück, diese sollte natürlich effizient sein, aber welche Angebot und welche Leistung eine Gemeinde anbietet und wofür sie Geld ausgibt, sollte vor allem die Gemeinde selbst entscheiden bzw. indirekt die Wähler bei der Wahl der Gemeindeführung.
Wer schafft die Infrastruktur in der Region?
Für mich war die entscheidende Frage für die Gemeindestrukturreform ohnehin nie die Möglichkeit zu Einsparung bei er Verwaltungskosten, sondern Angebote für die Einwohner beschaffen zu können. Wo werden regionale Leuchtturmprojekte und Infrastruktur geschaffen? In fünf 2.500 Einwohner Gemeinden oder in einer Gemeinde mit über 10.000 Einwohner? Der Finanzausgleich, also die Mittel vom Bund sind leider nicht aufgabenorientiert, also bekommt jede Gemeinde gleich viel.
Es braucht aber finanzstarke und somit große Gemeinden in den Regionen die dort Freibäder, Hallenbäder, Eishallen, Sportzentren, Kulturzentren- und Angebote, Musikschulen usw. finanzieren, die kleinen Gemeinden können dies aufgrund der pauschalen Mittelzuweisung nach Einwohner nicht finanzieren.
Davon ausgenommen sind natürlich Gemeinden mit hohen eigenen Steuereinnahmen aus der Kommunalsteuer, bei wenigen Gemeinden sind diese so hoch, dass diese Infrastrukturprojekte auch mit geringer Einwohnerzahl verwirklichen können. Kooperationen zu Infrastrukturprojekten gibt es leider viel zu selten, auch weil echte Anreize von Land und Bund fehlen, so war die Gemeindestrukturreform in vielen Regionen für mich wichtig über die Region attraktiv zu halten, zu beleben und Handlungsspielraum für Projekte zu schaffen.
Jetzt noch ein paar Vergleich über Gemeinden bezüglich der Ausgaben für die Gemeindepolitik herausstechen:
Gemeinden mit den niedrigsten Ausgaben pro Kopf für Gewählte Gemeindeorgane 2017 (ordentlicher Haushalte)
Grundsätzlich geben Gemeinden mit mehr Einwohner (mit Ausnahme von Graz) weniger pro Einwohner für Politiker und Parteien aus. Ab 5.000 Einwohner ist man da durchwegs auf einem sehr niedrigeren Niveau unterwegs, wo dann die Gemeinden selbst höhere Ausgaben verursachen können um nicht unter 40 Euro pro Einwohner zu liegen.
Bei Sankt Ruprecht mit den niedrigsten Ausgaben im Jahr 2017 pro Einwohner gibt es einen starken Bevölkerungszuwachs und die Gemeinde gibt für die Größe sehr wenig für Politik aus.
Gemeinde | Euro pro EW | Ausgaben | Einwohner 2017 | GR | VM | Fusion 2015 |
Sankt Ruprecht an der Raab | 27,09 | 142.504,68 | 5.260 | 21 | 5 | J |
Kapfenberg | 27,11 | 623.600,84 | 23.004 | 31 | 7 | J |
Voitsberg | 28,04 | 263.681,68 | 9.405 | 25 | 5 | N |
Feldbach | 28,35 | 377.802,51 | 13.328 | 31 | 7 | J |
Gratkorn | 28,51 | 222.753,80 | 7.813 | 25 | 5 | N |
Stainz | 30,10 | 260.395,48 | 8.650 | 25 | 5 | J |
Köflach | 30,66 | 306.523,35 | 9.999 | 31 | 7 | J |
Gleisdorf | 31,38 | 336.111,51 | 10.710 | 31 | 7 | J |
Mürzzuschlag | 31,63 | 271.747,58 | 8.592 | 25 | 5 | J |
Admont | 31,90 | 161.082,56 | 5.049 | 21 | 5 | J |
Fürstenfeld | 31,99 | 271.000,18 | 8.472 | 25 | 5 | J |
Bruck an der Mur | 32,28 | 511.715,41 | 15.850 | 31 | 7 | J |
Trofaiach | 32,42 | 361.214,45 | 11.143 | 31 | 7 | N |
Straß in Steiermark | 33,02 | 160.435,36 | 4.858 | 21 | 5 | J |
Eggersdorf bei Graz | 33,34 | 219.089,36 | 6.571 | 25 | 5 | J |
Leoben | 33,82 | 842.649,02 | 24.915 | 31 | 7 | N |
Eibiswald | 33,98 | 223.438,61 | 6.575 | 25 | 5 | J |
Bad Mitterndorf | 34,39 | 169.658,03 | 4.933 | 21 | 5 | J |
Hart bei Graz | 34,41 | 170.073,18 | 4.942 | 21 | 5 | N |
Sinabelkirchen | 34,51 | 144.803,95 | 4.196 | 21 | 5 | N |
Gemeinden mit den höchsten Ausgaben pro Kopf für Gewählte Gemeindeorgane 2017 (ordentlicher Haushalte)
Alles kleine Gemeinde, einfach weil es dort auch drei Gemeindevorstände (Bürgermeister, Vizebürgermeister, Kassier) geben muss die ein monatliches Gehalt erhalten, zugegeben viel geringer, aber in Relation zur Einwohnerzahl dennoch recht hoch. Extreme Gemeinden mit weiter unter 500 Einwohnern wie vor 2015 gibt es aber keine mehr.
Gemeinde | Euro pro EW | Ausgaben | Einwohner 2017 | GR | VM | Fusion 2015 |
Wildalpen | 136,66 | 63.954,68 | 468 | 9 | 3 | N |
Hohentauern | 130,13 | 53.873,13 | 414 | 9 | 3 | N |
Radmer | 121,02 | 69.104,64 | 571 | 9 | 3 | N |
Pusterwald | 117,42 | 54.482,67 | 464 | 9 | 3 | N |
Wald am Schoberpaß | 117,21 | 68.566,96 | 585 | 9 | 3 | N |
Niederwölz | 107,02 | 63.676,17 | 595 | 9 | 3 | N |
Stiwoll | 103,67 | 74.431,82 | 718 | 9 | 3 | N |
St. Kathrein am Hauenstein | 102,92 | 66.591,64 | 647 | 9 | 3 | N |
Kalwang | 99,44 | 98.839,65 | 994 | 15 | 3 | N |
Miesenbach bei Birkfeld | 95,18 | 66.436,64 | 698 | 9 | 3 | N |
Kitzeck im Sausal | 90,76 | 111.270,85 | 1.226 | 15 | 3 | N |
Burgau | 88,34 | 92.850,31 | 1.051 | 15 | 3 | N |
Arnfels | 88,15 | 91.766,41 | 1.041 | 15 | 3 | N |
Sankt Martin am Wöllmißberg | 88,14 | 69.014,14 | 783 | 9 | 3 | N |
Vordernberg | 88,06 | 90.699,26 | 1.030 | 15 | 3 | N |
Tieschen | 86,51 | 109.518,47 | 1.266 | 15 | 3 | N |
Wörschach | 86,12 | 95.681,14 | 1.111 | 15 | 3 | N |
Sankt Peter ob Judenburg | 85,33 | 94.712,92 | 1.110 | 15 | 3 | N |
Hirschegg-Pack | 84,82 | 87.953,22 | 1.037 | 15 | 3 | J |
Mettersdorf am Saßbach | 84,59 | 109.368,91 | 1.293 | 15 | 3 | N |
Gemeinden mit den höchsten Ausgaben pro Kopf für Gewählte Gemeindeorgane 2014 vor der Fusion
In Kleinstgemeinden waren die Ausgaben pro Einwohner und Jahr für Gemeindepolitik absurd hoch, man muss bedenken diese Gemeinden hatten im Jahr zumeist keine 800 Euro pro Einwohner an Steuereinnahmen. Nochmal recht hohe Ausgaben pro Einwohner für das Gemeindeamt, das ja auch in einer 150 Einwohner Gemeinde paar Mal die Woche geöffnet hat, und man hat kein Geld für irgendwas, weder für Kindergärten, Gemeindestraße oder andere Aufgaben.
Die Fusion dieser Gemeinden und aller anderen unter 500, ich würde sogar sagen 1.000 Einwohner war unbedingt notwendig.
Alte Gemeinde | Ausgaben 2014 | EW 31.10.2013 | Euro/EW |
Sulztal an der Weinstraße | 50.333,14 | 126 | 399,47 |
Triebendorf | 54.720,39 | 137 | 399,42 |
Frauenberg | 54.398,74 | 147 | 370,06 |
Tyrnau | 57.483,34 | 159 | 361,53 |
Osterwitz | 53.240,98 | 148 | 359,74 |
Rinegg | 53.550,61 | 149 | 359,40 |
Freiland bei Deutschlandsberg | 53.750,55 | 153 | 351,31 |
Reisstraße | 52.719,46 | 166 | 317,59 |
Breitenfeld am Tannenriegel | 60.648,88 | 195 | 311,02 |
Johnsbach | 44.453,70 | 150 | 296,36 |
Modriach | 55.227,17 | 203 | 272,06 |
Flatschach | 50.378,45 | 192 | 262,39 |
Röthelstein | 55.395,66 | 212 | 261,30 |
Glojach | 60.937,34 | 244 | 249,74 |
Kloster | 48.021,63 | 193 | 248,82 |
Zeutschach | 50.656,14 | 211 | 240,08 |
Trössing | 60.412,93 | 270 | 223,75 |
Salla | 62.378,23 | 287 | 217,35 |
Bretstein | 65.601,66 | 302 | 217,22 |
Sankt Ilgen | 54.972,21 | 270 | 203,60 |
Gemeinden mit der höchsten Ausgabensteigerung für Gewählte Gemeindeorgane von 2014 auf 2017
Das möchte ich Stichproben durchführen, das eine oder andere Mal hat sich der Bürgermeister von nebenberuflich auf hauptberuflich gewechselt, aber teilweise sind die Steigerung schon massiv, in der Liste findet sich naturgemäß keine Fusionsgemeinde.
Gemeinde | Ausgaben Gewählte Gemeindeorgane 2017 | Fusion 2015 | Ausgaben Gewählte Gemeindeorgane 2014 | Ausgaben Poltik +/- 2014 -> 2017 |
Sankt Michael in Obersteiermark | 178.026,57 | N | 117.547,69 | +51,5% |
Krieglach | 294.329,96 | N | 218.113,13 | +34,9% |
Mooskirchen | 121.743,77 | N | 90.630,79 | +34,3% |
Kitzeck im Sausal | 111.270,85 | N | 86.398,90 | +28,8% |
Übelbach | 143.211,72 | N | 114.817,26 | +24,7% |
Hofstätten an der Raab | 123.044,54 | N | 99.680,16 | +23,4% |
Grundlsee | 94.102,67 | N | 76.716,70 | +22,7% |
Rosental an der Kainach | 118.326,33 | N | 97.465,88 | +21,4% |
Lafnitz | 111.409,05 | N | 91.917,62 | +21,2% |
Zeltweg | 336.361,89 | N | 277.752,04 | +21,1% |
Puch bei Weiz | 116.114,87 | N | 96.887,90 | +19,8% |
Lang | 106.705,91 | N | 89.592,75 | +19,1% |
Sankt Oswald bei Plankenwarth | 99.713,13 | N | 83.761,90 | +19,0% |
St. Peter am Kammersberg | 126.896,15 | N | 106.677,64 | +19,0% |
Fohnsdorf | 314.279,62 | N | 264.392,41 | +18,9% |
Preding | 109.696,61 | N | 92.324,07 | +18,8% |
Markt Hartmannsdorf | 129.439,96 | N | 109.012,56 | +18,7% |
Kraubath an der Mur | 107.788,90 | N | 90.895,61 | +18,6% |
Sankt Lorenzen im Mürztal | 174.656,92 | N | 147.913,27 | +18,1% |
Proleb | 113.935,53 | N | 97.261,83 | +17,1% |
Nicht fusionierte Gemeinden mit dem höchsten Ausgabenrückgang für Gewählte Gemeindeorgane von 2014 auf 2017
Das hat zumeist die Eingangs erwähnten Gründe, die Gemeinden sind unter eine gewisse Einwohnerzahl (500,1000,2000,3000,5000 usw.) gefallen, der Bürgermeister war vor der Wahl 2015 hauptberuflich und jetzt wird das Amt nebenberuflich ausgeführt oder die Gemeinde hat wirklich Ausgaben eingespart.
Gemeinde | Ausgaben Gewählte Gemeindeorgane 2017 | Ausgaben Gewählte Gemeindeorgane 2014 | Ausgaben Poltik +/- 2014 -> 2017 |
Wildalpen | 63.954,68 | 82.406,39 | -22,39% |
Mühlen | 66.267,43 | 84.642,94 | -21,71% |
Schöder | 73.098,84 | 90.529,18 | -19,25% |
Sankt Georgen ob Judenburg | 69.056,02 | 84.805,07 | -18,57% |
Sankt Stefan ob Leoben | 87.285,97 | 104.519,96 | -16,49% |
Lieboch | 176.755,43 | 205.765,61 | -14,10% |
Pusterwald | 54.482,67 | 63.345,58 | -13,99% |
Voitsberg | 263.681,68 | 303.714,06 | -13,18% |
Eisenerz | 176.664,76 | 199.180,34 | -11,30% |
Niederwölz | 63.676,17 | 70.695,84 | -9,93% |
Strallegg | 90.003,90 | 99.093,86 | -9,17% |
Altaussee | 93.845,87 | 99.926,85 | -6,09% |
Sankt Jakob im Walde | 85.936,28 | 91.177,40 | -5,75% |
Tieschen | 109.518,47 | 115.774,68 | -5,40% |
Tillmitsch | 157.467,93 | 166.049,59 | -5,17% |
Stanz im Mürztal | 102.003,52 | 107.538,22 | -5,15% |
Mautern in Steiermark | 103.663,32 | 107.846,55 | -3,88% |
Lassing | 92.141,88 | 95.310,63 | -3,32% |
Kapfenstein | 92.967,52 | 96.140,14 | -3,30% |
Friedberg | 108.256,15 | 111.145,93 | -2,60% |
Hart bei Graz | 170.073,18 | 173.996,83 | -2,26% |
Fusionsgemeinden mit Ausgabensteigerung oder niedrigen Einsparungen
Auch in Fusionsgemeinden gibt es Ausgabensteigerungen, in Jugendburg, Leibnitz, Weiz und Köflach weil man über die 10.000 Einwohner Hürde gesprungen ist, bei der sich das Gehalt aller Gemeindevorstände von 65% eines Nationalratsgehaltes auf 75% erhöht. Bei Köflach wird das wieder sinken, da man unter das Limit gefallen ist.
Heraus sticht auch noch Raaba-Grambach, mit 56% Bevölkerung von Raaba und 44% von Grambach hätte man größere Einsparungen erwarten können, diese sind aber mit 4,93% eher gering ausgefallen. Neben dem Sprung bei den Gehältern durch Überschreitung der 3.000 Einwohner Grenze ist dafür auch ein überdurchschnittliches hohe Sitzungsgeld in der Gemeinden mit den höchsten Steuereinnahmen der Steiermark mitverantwortlich.
Gemeinde | Ausgaben Gewählte Gemeindeorgane 2017 | Einwohner 2017 | Ausgaben Politk pro EW 2017 | Teilung | Bev. % gr. Gemeinde vor Fusion | Ausgaben Gewählte Gemeindeorgane 2014 | Ausgaben Poltik +/- 2014 -> 2017 |
Judenburg | 435.863,46 | 10.063 | 43,31 | 91% | 387.356,28 | 12,52% | |
Pöls-Oberkurzheim | 195.214,30 | 3.002 | 65,03 | 77% | 176.735,57 | 10,46% | |
Leibnitz | 551.107,34 | 12.176 | 45,26 | 69% | 506.861,02 | 8,73% | |
Weiz | 452.237,35 | 11.508 | 39,30 | 79% | 417.427,07 | 8,34% | |
Köflach | 306.523,35 | 9.999 | 30,66 | 95% | 290.254,89 | 5,60% | |
Liezen | 344.174,60 | 8.181 | 42,07 | 86% | 336.879,03 | 2,17% | |
Knittelfeld | 438.876,65 | 12.658 | 34,67 | 91% | 444.724,50 | -1,31% | |
Grafendorf bei Hartberg | 175.491,97 | 3.125 | 56,16 | 80% | 180.918,31 | -3,00% | |
Rottenmann | 271.050,13 | 5.250 | 51,63 | 96% | 280.482,91 | -3,36% | |
Raaba-Grambach | 231.180,50 | 4.363 | 52,99 | 56% | 243.178,38 | -4,93% | |
Bruck an der Mur | 511.715,41 | 15.850 | 32,28 | 80% | 538.593,06 | -4,99% | |
Bärnbach | 228.681,30 | 5.678 | 40,27 | 94% | 249.114,23 | -8,20% | |
Kapfenberg | 623.600,84 | 23.004 | 27,11 | 93% | 682.264,89 | -8,60% | |
Spielberg | 199.694,15 | 5.310 | 37,61 | 96% | 220.749,13 | -9,54% | |
Seiersberg-Pirka | 463.288,52 | 11.051 | 41,92 | 69% | 513.603,06 | -9,80% | |
Wildon | 260.185,27 | 5.312 | 48,98 | * | 63% | 288.622,95 | -9,85% |
Dechantskirchen | 120.234,97 | 2.033 | 59,14 | * | 64% | 134.127,26 | -10,36% |
Bad Radkersburg | 164.606,36 | 3.160 | 52,09 | 57% | 188.394,77 | -12,63% | |
Neudau | 99.297,68 | 1.459 | 68,06 | * | 78% | 114.320,85 | -13,14% |
Premstätten | 266.663,25 | 5.934 | 44,94 | 72% | 312.114,49 | -14,56% |
* Geteilte Gemeinden
Bei geteilten alten Gemeinden, also Gemeinden deren Ortschaften auf zwei Gemeinden aufgeteilt wurden, habe ich die Ausgaben für Gewählte Gemeindeorgane 50/50 auf die zwei neuen Gemeinden aufgeteilt. Besser wäre natürlich eine Aufteilung nach Bevölkerung gewesen, aber war nicht so einfach herauszufinden und in den jeweiligen Gemeinden wäre der Unterschied durch eine Aufteilung nach Bevölkerung nur marginal.
Berechnung Bezüge Gemeindevorstände
Jahr | Bürgermeister 2019 | 14 x pro Jahr | Hauptberuflich | Vize/Kassier | VM | |
Nationalrat | 100% | 8.930,90 | 125.032,60 | |||
bis 500 | 25% | 2.232,73 | 31.258,15 | 39.072,69 | 9.377,45 | |
501 – 1000 | 30% | 2.679,27 | 37.509,78 | 46.887,23 | 11.252,93 | |
1.001 – 2.000 | 40% | 3.572,36 | 50.013,04 | 62.516,30 | 15.003,91 | |
2.001 – 3.000 | 45% | 4.018,91 | 56.264,67 | 70.330,84 | 16.879,40 | |
3.001 – 5.000 | 50% | 4.465,45 | 62.516,30 | 78.145,38 | 18.754,89 | 15.629,08 |
5.001 – 7.000 | 60% | 5.358,54 | 75.019,56 | 93.774,45 | 22.505,87 | 18.754,89 |
7.001 – 10.000 | 65% | 5.805,09 | 81.271,19 | 101.588,99 | 24.381,36 | 20.317,80 |
10.001 – 15.000 | 75% | 6.698,18 | 93.774,45 | 117.218,06 | 28.132,34 | 23.443,61 |
15.001 – 20.000 | 85% | 7.591,27 | 106.277,71 | 132.847,14 | 31.883,31 | 26.569,43 |
20.001 – 30.000 | 95% | 8.484,36 | 118.780,97 | 148.476,21 | 35.634,29 | 29.695,24 |
über 30.000 | 100% | 8.930,90 | 125.032,60 | 156.290,75 | 37.509,78 | 31.258,15 |