In der Gemeinderatssitzung am 16. September 2020 wurde mit den Stimmen der anwesenden Gemeinderäte von SPÖ, ÖVP, FPÖ und Grünen einstimmig die Förderung der Grippe-Impfung in Höhe von 20 Euro pro Gemeindebürger beschlossen.
Die Grippe Impfung kostet im Normalfall 20 bis 35 Euro und wird auch von manchen Krankenkassen, Betriebsräten, Unternehmen, Versicherungen usw. gefördert.
Die Aktion gilt ab sofort bis 31.12.2020 – die Förderung kann bis 31.01.2021 im Gemeindeamt von allen Gemeindebürgern mit Impfbestätigung/Rechnung für Impfungen/Kauf von Impfstoffen im Jahr 2020 in Anspruch genommen werden. Wo sie sich impfen lassen, ist für die Förderung jeder Gössendorferin/jedem Gössendorfer selbst überlassen.
Der Vorschlag stammte von Gemeinderätin Alexandra Stark, die als Ordinationsassistentin arbeitet und so jedes Jahr direkt mit den Auswirkungen der Grippewellen beschäftigt ist.
In der GR-Sitzung gab es für diesen Vorschlag Lob und in Folge stimmten alle Gemeinderäte direkt einstimmig für die Förderung.
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Impfstellen
Bei diesen unten angeführten Stellen kann man sich kostengünstig impfen lassen. Der Impfstoff kann auch selbst in Apotheken gekauft und beim Hausarzt verabreicht werden.
Impfstelle Graz € 13,00
Schmiedgasse 26
8010 Graz
Tel.: +43 316 872-3222
gesundheitsamt@stadt.graz.at
Bezirkshauptmannschaft Graz-Umgebung € 12,00
Sanitätsreferat
Bahnhofgürtel 85, 2. Stock, Zimmer Nr. 276
8020 Graz
Nur nach telefonischer Terminvereinbarung 0316 7075-651 möglich!
Mund-Nasen-Schutz erforderlich!
Infos zur Grippe (echte Influenza) des Landes Steiermark
- https://www.gesundheit.steiermark.at/cms/beitrag/11679772/72663596/#tb9
- https://www.gesundheit.steiermark.at/cms/dokumente/11679772_72663596/e6336124/Allgemeine_Information%20Influenza.pdf
Warum gegen Grippe impfen?
Jedes Jahr zur Grippezeit steigt die Zahl der Todesfälle an, rund 1.000 bis 5.000 Menschen sterben in Österreich laut Schätzungen jährlich an den Folgen der Grippe. Mit Grippeimpfungen lässt sich diese Zahl drastisch senken. Im Schnitt liegt der Schutz laut Studien bei rund 60 Prozent.
Vor allem fürs Herz kann die Grippe gefährlich werden und einen Infarkt verursachen. Bei Risikopatienten hat die Grippeimpfung eindeutige Vorteile, wie Studien zeigen. Bei jenen, die bereits einen Herzinfarkt hatten, sinkt durch die Impfung die Sterblichkeit bzw. das Risiko für einen erneuten Infarkt um 41 bis 66 Prozent. Grippe geimpfte Asthmapatienten verbringen 59 bis 78 Prozent weniger Zeit im Spital. Bei Risikopatienten für einen Schlaganfall sinkt das Risiko um 18 Prozent, tatsächlich einen zu erleiden. Und bei Menschen mit Bluthochdruck geht durch die Grippeimpfung die Sterblichkeit um zehn Prozent zurück.
Die Impfung gegen Grippe sollte jedes Jahr, vorzugsweise im Oktober oder November, durchgeführt werden. Nach der Impfung dauert es ca. 10 bis 14 Tage bis der Körper einen ausreichenden Schutz vor einer Ansteckung aufgebaut hat. Auch eine spätere Impfung zu Beginn des Jahres ist meist noch sinnvoll.
Obwohl die Impfung aufgrund der sich ständig verändernden Stämme des Influenza-Virus keinen hundertprozentigen Schutz bietet, verläuft eine Grippe bei Geimpften nachweislich harmloser ab als bei Nichtgeimpften.
In den ersten drei Tagen nach der Impfung können Allgemeinsymptome wie beispielsweise Frösteln, Müdigkeit, Übelkeit oder Muskelschmerzen auftreten. Solche Impfreaktionen klingen in der Regel nach ein bis zwei Tagen wieder ab. Schwere Nebenwirkungen sind sehr selten.
Wer geimpft ist, kann dennoch an einem banalen grippalen Infekt oder an einen Schnupfen erkranken, der von ganz anderen, den Rhinoviren, ausgelöst wird.
Nicht alle Menschen können mit der Impfung vor Grippe geschützt werden. Jeder Geimpfte ist aber ein Überträger weniger, der die Viren an diese Risikopersonen weitergeben könnte, und unterbricht die Krankheitsübertragung wie in einer Reihe Dominosteine, bei der einer stehen bleibt. Beispiel: „Ist ein Kind an Leukämie erkrankt, würde ihm die Impfung nicht viel bringen. Dafür sollten alle Familienmitglieder geimpft werden, damit sie keine möglichen Infektionsquellen sind.“ Das wird Herdenimmunität oder Gemeinschaftsschutz genannt. Vor allem Kinder sollten geimpft werden, denn sie scheiden ganz massiv Influenzaviren aus, wenn sie erkranken.
Wer über 38,5 Grad Celsius Fieber oder eine schwerere akute Infektion hat, sollte nicht geimpft werden. In solchen Fällen kann die Impfung aber nach Abklingen der Erkrankung nachgeholt werden. Kinder und Jugendliche, die an einer Immunschwäche oder an schwerem Asthma leiden, dürfen nicht mit dem Influenza-Lebendimpfstoff (Nasenspray) geimpft werden. Für Erwachsene werden ohnehin ausschließlich Totimpfstoffe verwendet.
Nur neun Prozent der Österreicher gehen bisher zur Grippeimpfung. Weil sie vorbeugend verabreicht wird, wird jede kleine, unangenehme Begleiterscheinung wenig toleriert – immerhin ist man gesund, wenn man sich impfen lässt. Außerdem wissen viele Menschen nicht, wie sich eine echte Grippe anfühlt, die meisten von uns hatten bisher nur einen grippalen Infekt. Wer die Grippe einmal hatte, lässt sich in den Folgejahren meist impfen.
Todesfälle durch Influenza in Österreich
Da die Influenza als Todesursache häufig nicht erkannt oder registriert wird, ist es internationaler Standard, dass die mit Influenza in Zusammenhang stehenden Todesfälle durch Modellierungen unter Berücksichtigung der Übersterblichkeit und anderen Faktoren geschätzt werden.
AGES Abschließende Analyse für die Saison 2019/2020
Stand: 10.06.2020, Auswertung bis: 2020 KW 20
Tabelle 1: Geschätzte Anzahl der Todesfälle, assoziiert mit der saisonalen Influenza (IA) und mit Temperaturextremen (ET) inklusive 95 % Konfidenzintervall (KI) für die Saisonen 2015/2016-2019/2020 (jeweils KW 40-KW 20 des Folgejahres), Österreich.
Saison | Kalenderwoche | Anzahl geschätzte Todesfälle (95 % KI) assoziiert mit Influenza (IA) | Anzahl geschätzte Todesfälle (95 % KI) assoziiert mit extremer Temperatur (ET) |
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2015/2016
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40 – 20
|
259 (198; 326)
|
–
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2016/2017
|
40 – 20
|
4.436 (4.242; 4.634)
|
134 (90; 183)
|
2017/2018
|
40 – 20
|
2.851 (2.688; 3.016)
|
199 (144; 260)
|
2018/2019
|
40 – 20
|
1.373 (1.246; 1.504)
|
10 (-2; 37)
|
2019/2020
|
40 – 20
|
834 (723; 950)
|
–
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Abbildung 1: Erwartete All-Ursachen Sterblichkeit (d.h. Mortalität) mit 95 % Konfidenzintervall, KI (Baseline, schwarze Linie), Abweichung der All-Ursachen Mortalität von der Baseline (graue Fläche), geschätzter Effekt der saisonalen Influenza-Aktivität (ΔIA, rote Linie), sowie geschätzter Effekt der Temperaturextremen (ΔET, grüne Linie) für die Saisonen 2016/2017-2019/2020 (Kalenderwoche [KW] 40-KW 20), Österreich.