Die nächste Gemeinderatswahl in der Steiermark wird laut diversen Zeitungsberichten schon irgendwann Ende Jänner/Anfang Februar 2020 sein, also in einem knappen Jahr. Schon länger überlege ich, ob und unter welche Liste ich dann in Gössendorf antreten werde. Bereits vor dem Sommer 2018 hab ich mich entschieden jetzt wirklich beim Team Gerald Wonner – SPÖ Gössendorf mitzumachen, nachdem mich Gerald und andere SPÖ Gemeinderäte gefragt haben bzw. wir schon öfter darüber gesprochen haben. Einfach weil es in Gössendorf für mich die einzige sinnvolle Wahl ist und das möchte ich mit kurz erläutern, weil mir in den letzten Wochen aufgefallen ist, dass das nicht für jeden so ohne weiteres nachvollziehbar ist. Am einfachsten lässt sich das vielleicht mit den Antworten auf die häufigsten Fragen der letzten Wochen erklären die ich darauf bekommen habe:
Zuerst NEOS und jetzt SPÖ, wie geht den das bitte?
In Gössendorf passt es für mich beim Team von Gerald, von den Personen genauso wie thematisch, ich werde wohl auf absehbare Zeit kein Mitglied der SPÖ in Bund und Land. Das hat aber nicht per se mit der SPÖ zu tun, ich möchte mich einfach vollkommen auf unsere Gemeinde Gössendorf konzentrieren. Auf Gemeindeebene sollte die Parteifarbe so oder so egal sein.
Super, aber warum erst jetzt?
Darüber gesprochen haben wir ja schon länger und konkret gefragt hat mich Gerald schon im Winter/Frühjahr und vor dem Sommer habe ich mal grundsätzlich ja gesagt.
Es war aber nicht wirklich wichtig das offiziell zu machen, Gerald ist ja so auch für Ideen und Vorschläge immer offen gewesen und ich habe auch so in Gössendorf viel bewegen können.
Bist deppat für die Sozis willst antreten?
Die SPÖ in Gössendorf ist für mich genau in der Mitte, wo für mich Sozialdemokraten meiner Meinung nach auch hingehören 😉 Und in der Gemeinde geht es für mich um die Gemeinde und nicht um die Parteifarbe.
Welchen Listenplatz hast bekommen?
Keine Ahnung und wird erst irgendwann vor der Gemeinderatswahl geklärt. Ist auch eher nebensächlich, es geht doch darum was gemeinsam zu bewegen.
Warum nicht bei der FPÖ, ÖVP oder Grünen in Gössendorf mitmachen, warum gerade SPÖ?
Die kurze Variante ist einfach, weil die SPÖ die einzige Liste ist die wirklich aktive Arbeit für die Gemeinde in Gössendorf macht. Für mich wäre es daher mal davon den handelten Personen und Programm sinnfrei für eine andere Liste anzutreten, da könnte ich auch gleich „allein“ weitermachen. Aber das lässt sich schon noch genauer begründen:
Die drei Gründe warum es in Gössendorf nun das Team Gerald Wonner (SPÖ) für mich ist:
1. Unser Bürgermeister Gerald Wonner: Egal wo, egal was, egal wann, er packt selbst an, er hört zu, ohne ihn kann ich mir unsere Gemeinde wie es aktuell läuft gar nicht mehr vorstellen. Durch seinen Beruf als Offizier bei der Grazer Berufsfeuerwehr und Kommandant meiner Feuerwehr Gössendorf ist er so oder so ein gewisses Vorbild. Aus Nachbargemeinden haben mich schon öfter Gemeinderäte (nicht SPÖ) angesprochen nachdem sie unserem Bürgermeister das erste Mal live erlebt haben und gesagt, ihr habt ja einen tollen Bürgermeister … Da war so für mich der erste Knackpunkt wo ich mir überlegen angefangen habe, ob es nicht sinnvolle wäre gemeinsam mit ihm was zu machen.
Als mich Gerald dann gefragt hat, ob ich bei der SPÖ in Gössendorf mitmachen möchte, hab ich zwar kurz überlegt, aber nachdem er gegenüber vielen Ideen von mir immer offen war, mir es Spaß macht mit ihm was weiter zu bringen, war es irgendwann dann am Ende nur logisch, mit und nicht gegen ihn bei der Gemeinderatswahl 2020 anzutreten.
Natürlich bin durchaus auch mal mit ihm unterschiedlicher Meinung, aber mit wem ist man das nicht und wenn beide Seiten für die unterschiedlichen Standpunkte offen sind, geht man am Ende normal gescheiter auseinander als man vorher war.
Symbolisch ein Bild vom Gemeindewandertag 2018, Bürgermeister Gerald Wonner und Vizebürgermeister Thomas Wielitsch räumen zusammen und haben sichtlich Spaß dabei:
2. Das Team von Gerald ist DIE politische Kraft in Gössendorf und die Aktivbürger mit denen ich was bewegen möchte sind fast alle bei der SPÖ: Egal ob Gemeinde, Vereine, irgendeine Veranstaltung oder irgendein Thema welches den Menschen in Gössendorf wichtig ist, die Personen die etwas bewegen, sich Gedanken machen, Zeit nehmen und mit anpacken sind, falls man sie einer Partei zuordnen kann, eigentlich ausschließlich Teil der von Geralds Team der SPÖ in Gössendorf. Seit Mario Kunasek nicht mehr im Gemeinderat von Gössendorf ist, hat sich das gefühlt noch massiv verstärkt, Gemeinderäte von anderen Fraktion sieht man nur noch selten.
3. Die SPÖ Gössendorf ist dort wo ich auch bin, in der Mitte
Ganz allgemein sollte in einer Gemeinde wie Gössendorf Parteipolitik so oder so totale Nebensache sein, Sach- und Gemeindepolitik im Vordergrund stehen. Ich fühle mich natürlich nicht nur bei den Mitgliedern von Geralds Teams wohl, sondern auch wie Themen angegangen werden und wie man die Gemeindepolitik sieht, sonst wäre es ja absurd wenn ich mit machen würde.
Weil die SPÖ in Gössendorf knapp 50% der Wähler repräsentiert und extrem breit aufgestellt ist schon logisch, dass man sich politisch auch eher in der Mitte bewegt und da sehe ich mich auch. Ich würde mich selbst als sozial einschätzen, aber nicht sozialistisch. Ich bin im Herzen schon nicht unwesentlich patriotisch, aber auf keinem Fall nationalistisch. Freiheit ist für mich sehr wichtig, aber nicht zum Preis von anderen.
Natürlich ist auch bei der SPÖ in Gössendorf nicht alles perfekt und ich werde auch versuchen gewisse Dinge zu verbessern und zu verändern, wenn ich der Meinung bin, dass dies unserer Gemeinde und der Zusammenarbeit in der Gemeinde nützt. Ich werde sicher nicht von heute auf morgen Dinge die mich stören weniger kritisieren und auf irgend eine Art „handzahmer“ werden 😉
Thematisch kann man nicht immer und überall im Detail Vorantreiber sein, einfach weil es sich zeitlich nicht ausgeht. Themen wo ich in den nächsten Jahren in Gössendorf mehr weiter bringen will sind:
Umwelt, Energie, Regionalität, Nachhaltigkeit, Landwirtschaft
Da fehlt im Moment jemand im Gössendorfer Gemeinderat der das maßgeblich voran treibt und aus vielen unterschiedlichen Gründen passt die Themengruppe für mich. Einige werden es vielleicht wissen ich bin auf einer Nebenerwerbslandwirtschaft aufwachsen, habe von Mais und Kürbis bis Essiggurken und Tabak schon alles mitgeerntet. Beruflich arbeite ich seit knapp 20 Jahren in einem IT Unternehmen welches auf Energieabrechnung spezialisiert ist und vor einigen Jahren habe ich den Kurs des Landes Steiermark zum „Abfallberater light“ absolviert und mich mit Müllgebührengestaltung beschäftigt wie wohl kaum sonst jemand. Bis zum Ende des Jahres wissen wir, ob der Antrag auf eine Klimamodellregion mit unseren Nachbargemeinden durchgeht, dann liegt es an uns allen diese geförderte Modellregion auch mit Projekten Leben einzuhauchen.
Bürgerinformation, Transparenz, Bürgerbeteiligung, Verwaltung, Gemeindefinanzen
Wer schreibt Transparenz und Bürgerbeteilung auf den Wahlflyer? Fast jeder. Wer setzt sich dann im Gemeinderat wirklich voll dafür ein? Niemand! Zumindest ist das meine Erfahrung. Es sind aber auch keine einfachen Themen, Bürgerbeteiligung ist eben nicht nur zum mitmachen einladen, sondern mehr. Vor allem setzt die Möglichkeit auf sinnvolle und konstruktive Beteiligung auch Information voraus. Meine Vorschläge mit der jährlichen Bürgerversammlung, Teilnahme auf offenerhaushalt.at und der häufigeren Gemeindezeitungen (vier statt zwei pro Jahr) wurden in Gössendorf bereits umgesetzt, kleine Schritte aber es geht dahin.
Verbessern diese Themen das Leben der Menschen in Gössendorf direkt? Nicht unbedingt, aber ich glaube, dass langfristig Projekte einfach besser laufen, wenn alle Beteiligten darüber informiert und von Anfang an eingebunden werden damit Fehlentwicklungen frühzeitig vermieden werden können. Gemeinderäte und auch Bürgermeister sind keine allwissenden Wunderwuzzis, in Gössendorf leben Spezialisten zu allen möglichen Bereichen, da ist es nur sinnvoll diese mitreden zu lassen, wenn sie möchten.
Themen wie familienfreundliche Gemeinde für alle Generationen, Mobilität/Verkehr, (leistbares) Wohnen und Leben, Gössendorf als Unternehmensstandort, Kultur, Sport und Soziales sind für mich für unsere Zukunft auch extrem wichtig und ich habe auch weitere unzählige Ideen und Vorschläge für Gössendorf in jeder dieser Bereiche. Aber man kann nicht überall selbst der sein der „Vorantreiber“ sein, da werde ich eher versuchen gute Ideen/Konzepte zu mitzuentwickeln um unsere Gemeinde noch lebenswerter zu machen.
Rückblick letzte Gemeinderatswahl 2015
Einige werden sich noch genauer erinnern, ich bin bei der Gemeinderatswahl 2015 mit einer Mitstreitern und einem Mitstreiter zum ersten Mal in meinem Leben überhaupt bei einer Wahl angetreten, damals für die NEOS. Mit 90 hat es um 7 Stimmen zum Einzug in den Gemeinderat von Gössendorf knapp nicht gereicht. Nach einem kurzen Durchhänger habe ich aber weitergemacht, seither zahlreiche Vorschläge eingebracht, auch viel gelernt und eigentlich dann mehr als erwartet in der Gemeinde und darüber hinaus weitergebracht.
Warum gab es keine Postwurfsendungen? – Spenden statt Werbung!
Im Gemeinderatswahlkampf 2015 hat eine Gössendorferin zu mir gemeint, es wäre doch besser wenn statt laufenden teuren Postwurfsendungen alle Parteien das dafür Geld spenden würden. Das hab ich mir zu Herzen genommen und, obwohl es mir immer wieder mal in den Finger gejuckt hat, komplett auf Aussendungen verzichtet. Die Parteiförderung für die 90 Stimmen hab ich verdoppelt und an unterschiedliche Organisationen in Gössendorf oder die in Gössendorf aktiv sind gespendet/gesponsert (Vinzenzgemeinschaft Fernitz-Kalsdorf, FF Gössendorf, FF Thondorf, SV Gössendorf, …) gespendet. Aufstellung der Förderung die Parteien für ihr Wahlergebnis 2015 in Gössendorf erhalten, 2018 hab noch ich nicht genau ausgerechnet, aber schon alles „ausgegeben“ 😉