gemeindefinanzen.at – Wofür geben Gemeinden das Geld aus

Auf gemeindefinanzen.at können Eingaben und Ausgaben aller Gemeinden in Österreich für 2016 und einige Jahre zurück oberflächlich verglichen werden. Viel besser und detaillierter sind die Daten zu Gemeindefinanzen auf offenerhaushalt.at Die Gemeinden müssen dort ihre Daten aber erst freischalten, was gerade in der Steiermark nicht viele Gemeinden machen, obwohl sie grundsätzlich dazu verpflichtet wären.

Unter gemeindefinanzen.at hat der Gemeindebund eine Übersicht aller Ausgaben und Einnahmen jeder Gemeinde in Österreich für 2016 veröffentlicht.
Theoretisch um diese Ausgaben vergleichbar zu machen, praktisch ist das aufgrund der Ein-/Ausgaben Buchhaltung (Kameralistik) der Gemeinden aber kaum bzw. nicht möglich.

Ein paar Punkte kann man aber daraus mitnehmen, die Ausgaben für Verwaltung und Politik sind in Gössendorf eher niedrig, Gemeinden mit 2.000 – 5.000 Einwohnern schneiden hier allgemein sehr gut ab.
In kleineren Gemeinden sind die Ausgaben für Politiker und Verwaltung pro Einwohner viel höher einfach weil ja Bürgermeister, Gemeindevorstände und Gemeindeangestellte auch alle ein monatliches Gehalt bekommen. In größeren Gemeinden werden oft schon mehr regionale Aufgaben wahrgenommen und die Verwaltung wächst und es gibt zusätzliche Posten, die bei uns einfach mitgemacht werden (z.B. Pressestelle, Marketing usw.).

Der größte Ausgabenbereich in Gössendorf ist Unterricht, Erziehung, Sport und Wissenschaft. Die Höhe der Ausgaben in diesen Bereich lässt sich zumeist auf drei Kriterien zurückführen. Wie viele Kinder man in der Gemeinde hat, wie viele davon Kinderbetreuung in Anspruch nehmen und wie viel man im Bereich Sport ausgibt.
In Graz und Graz-Umgebung sind die Werte in diesem Bereich durchwegs ähnlich hoch, wobei Graz im Verhältnis sehr, sehr wenig für Sport ausgibt.

Im Verhältnis niedrig sind die Ausgaben in Graz-Umgebung für Soziale Wohlfahrt und Wohnbauförderung und somit auch in Gössendorf, das hat zwei Gründe. Zum einen zahlen die Gemeinden in Graz-Umgebung viel weniger an den Sozialhilfeverband als in anderen Bezirken, weil das Durchschnittsalter bei uns niedriger ist (Pflegeausgaben) und es weniger Arbeitslose gibt (Mindestsicherungsausgaben).
Für 2018 zahlen die Gemeinden in GU 15,8% ihrerer Einnahmen an den Sozialhilfeverband, in der Südoststeiermark
sind es über 27%. Der zweite Grund ist, dass in vielen Gemeinden in Graz-Umgebung, wie auch bei uns, einfach keine Wohnbauförderung gibt.

Wir geben in Gössendorf wenig bis nichts für direkte Wirtschaftsförderung aus, das liegt daran dass die aktuellen Förderungsvarianten veraltet sind und seit Jahren nicht mehr in Anspruch genommen wurden.

Das war es dann aber auch schon mit den oberflächlichen Möglichkeiten zu vergleichen, in der Stadt Murau wurde 2016 ein Altersheim gebaut. Die Ausgaben gehen in diesem Jahr durch die Decke, der ganze Wert für den Bezirk ist in diesem Jahr total verzerrt.
Pinggau hat 2016 im Bereich Öffentliche Ordnung und Sicherheit 937 Euro pro Einwohner ausgegeben, die haben höchstwahrscheinlich in diesem Jahr irgendwas für die Feuerwehr angeschafft/gebaut.

Ganz allgemein kann man Höchstwerte, ohne den Rechnungsabschluss der Gemeinde im Detail anzuschauen, von der Vergleichbarkeit komplett vergessen. Tiefstwerte sind schon eher vergleichbar, aber auch nur bedingt, weil manche Gemeinden gewisse Bereiche auch einfach ausgelagert haben und daher der Wert so tief ist …

 

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