Die FPÖ Gössendorf bzw. Mario Kunasek erhebt in einer Aussendung in Gössendorf massive Vorwürfe gegen das Flüchtlingsheim im Schloss Mühleck.
Auf dieser Aussendung wird von Belästigungen, Drohungen und über tätliche Angriffe (Mehrzahl!) geschrieben die sich in jüngster Vergangenheit ereignet haben.
Diese Aussendung hat massive Verunsicherung in der Bevölkerung erzeugt, wenn an diesen Vorwürfen etwas dran ist warum hat man bisher noch nicht darüber in den Medien gelesen?
Warum unternehmen Betreiber, Bürgermeister und die Polizei nichts dagegen, wenn es so massive Misstände gibt? usw.
In der letzten Woche habe ich dazu unzählige Gespräche geführt und versucht herauszufinden, was wirklich passiert ist und falls etwas an den Anschuldigen dran ist, warum nichts dagegen unternommen wird.
Was an konkreten Vorwürfen konnte ich zusammen tragen:
– in der FPÖ Aussendung wird kein konkreter Fall angeführt um die Vorwürfe zu bekräftigen, an die Gemeinde bzw. den Bürgermeister wurde kein konkreter Fall heran getragen bzw. sind diesen keine konkreten Fälle bekannt.
– es gibt den Brief an den Bürgermeister/die Gemeinde der auf der FPÖ Aussendung abgebildet ist, dieser ist aber leider anonym und dementsprechend kann mit niemanden gesprochen werden.
– es wurde mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit vor ungefähr drei Monaten jemand in den Murauen bedroht, ob derjenige der die Drohung ausgesprochen hat ein Flüchtling aus Schloss Mühleck ist, ist unklar wird bezweifelt. Das Angebot in die Flüchtlingsunterkunft zu kommen und dies zu überprüfen, hat die bedrohte Person nicht angenommen.
– es gibt die Theorie, dass ein Liebenauer mit irakischer Abstammung, der manchmal mit dem Rad durch Gössendorf fährt Leute „angepöbelt“ und dieser eventuell als Flüchtling wahrgenommen wird.
Eine Drohung in den Murauen
Der Betreiber wurde vor ca. drei Monaten von jemanden angerufen der in den Murauen von Gössendorf bedroht wurde. Jemand hat eine Flasche Wein weggeworfen, der Anrufer hat daraufhin die Person aufgefordert diese aufzuheben.
Statt dies zu tun hat derjenige aber ein Messer gezogen und die Person bedroht.
Feedback Anrainer / Lehrlingsheim Mühleck
Das Lehrlingsheim Mühleck liegt ja direkt nebenan, der Bereich vor dem Lehrlingsheim und vor der Flüchtlingsunterkunft sind nur durch einen Zaun voneinander getrennt.
Belästigungen und Drohungen sollten dort daher am ehesten/häufigsten auffallen. Peter Kirchengast gehört im Lehrlingsheim zum Aufsichtspersonal, daher hab ich ihn gebeten die Mitarbeiter und Lehrlinge offen zu fragen ob sie etwas in der Art gesehen haben oder ihnen etwas darüber erzählt worden ist.
Seine Rückmeldung war, dass er nach div. Gesprächen niemand etwas in der Art aufgefallen ist.
Einige Bewohner der Dorfstraße, die täglich mit dem Rad/Auto, vorbei fahren hab ich zu Belästigungen und Drohungen befragt. Keinem ist bisher etwas in der Art aufgefallen. Die Kinder halten sich mit dem Rad nicht an die Straßenverkehrsordnung bzw. spielen manchmal zu weit raus auf die Straße, das waren genannte Kritikpunkte.
Ich sag nicht, dass es überhaupt keine Probleme/Herausforderungen gibt rund um die Flüchtlingsunterkunft gibt, die meisten beschränken sich aber auf Alltagsprobleme:
– In Schloss Mühleck sind ausschließlich Familien untergebracht, dementsprechend viele Kinder und diese fuhren auch ohne Begleitung der Eltern auf der Straße obwohl sie unter 10 bzw. 12 sind, zusätzlich ohne Fahrradhelm. Manchmal sind Kinder allein mit dem Rad in die Volksschule gefahren.
Dazu hat es in letzter Zeit div. Gespräche mit den Eltern in der Flüchtlingsunterkunft gegeben um ihnen unsere Verkehrsregeln näher zu bringen. Laut Bürgermeister Gerald Wonner und Eltern, soll das nun aber funktionieren.
– In nur wenigen Ländern gibt es eine Mülltrennung so wie bei uns, das musste den Flüchtlingen erst erklärt werden und funktionierte auch nicht auf Anhieb.
– In der Flüchtlingsunterkunft hat es laut letzter Gemeinderatssitzung (Fragestunde) eine Familie gegeben die intern Probleme verursacht hat, diese wurde ausgetauscht.
usw.
Mir bewusst, dass in weniger als vier Wochen die Bundespräsidentenwahl ist, aber ist es wirklich notwendig so pauschal von Belästigungen, Drohungen und tätlichen Angriffen zu schreiben ohne ein einzigen Fall anzuführen, nur um damit politisches Kleingeld zu wechseln?
Ich kann natürlich nicht ausschließen, dass es irgend einen Fall irgendwann mal gegeben hat, dann führt diesen aber bitte an, damit kann man auch Konsequenzen fordern.
Was erwartet ihr euch vom Bürgermeister, der Polizei oder dem Betreiber, was sollen diese ohne einzigen konkreten Fall machen?
Ich wünsch mir einfach mehr Ehrlichkeit in der ganzen Diskussion. Genauso wie man Problem bei Flüchtlingsunterkünften und in der Integration ansprechen muss und diese nicht als Kleinigkeiten oder wie auch immer wegwischen sollte, sonst wird man sie nie lösen.
Sollte man auch nicht, weil weil jetzt Wahlkampf ist, den sozialen Frieden in unser Gemeinde gefährden indem man pauschal eine ganze Flüchtlingsunterkunft div. Straftaten wie tätliche Angriffe vorwirft und somit eine Verunsicherung in der Bevölkerung erzeugt.
Land und Bund werden mit der Unterkunft beschäftigt
Es ist auch nicht nur so dass die FPÖ in Gössendorf die Flüchtlingsunterkunft thematisiert, auch an Land und Bund werden damit beschäftigt.
Im Jänner gab es zur Flüchtlingsunterkunft im Schloss Mühleck eine schriftliche Anfrage mit 28 Fragen an die Landesregierung:
Am 6. Oktober hat man ans Bundesministerium für Inneres wieder einige Fragen geschickt:
Natürlich ist es das gute Recht der FPÖ und auch Aufgabe als Opposition kritische Fragen zu stellen.
Ich stelle mir aber dabei auch die Frage, was wäre wenn die FPÖ zu allen Flüchtlingsunterkünften in der Steiermark/Österreich so viele Fragen stellen würde?
Muss bei vielen Fragen davon wirklich die Bürokratie eingeschalten werden, kann man nicht einfach der Aussage/Info unseres Bürgermeisters glauben zum Beispiel bei der Aussage dass im Schloss knapp 50 Personen untergebracht sind?
Inwiefern helfen diese Fragen und auch die Aussendung das zusammen leben in unserer Gemeinde zu verbessern? Wo gibt es konstruktive Vorschlage?
Mir war es ein Anliegen etwas zur letzten FPÖ Aussendung zu schreiben, weil ich das schwarz/weiß Denken bei diesem Thema nur noch nervig finde.
Es ist auf lange Sicht nicht konstruktiv und hilft niemanden wenn man Flüchtlinge auf ein Podest stellt, nicht die Einhaltung von Regeln einfordert und bei Verstößen beschwichtigt/Ausreden sucht wie es manchmal von ganz links gemacht wird.
Auf der anderen Seite sind pauschale Unterstellungen wie der soziale Friede wäre durch Flüchtlingsunterkünfte in einer Gemeinde gestört auch wenig hilfreich, was will man damit erreichen außer politisches Kleingeld?