Hochwasserschutz Gössendorf – Status und BürgerInnenbefragung

Für den Hochwasserschutz in Gössendorf fehlen laut Stand von 29. Juli 2015 immer noch die Unterschriften der beiden letzten Grundstückseigentümer die für das Rückhaltebecken benötigt werden.
Seit der Gemeinderatssitzung  am 3. Juni 2015 gab es aber eine positive Entwicklung, die Einsprüche wurden zurückgezogen und ich habe die Hoffnung und das Vertrauen in die neue Gemeindeführung dass bald eine Vertragsunterzeichnung zustande kommt.
Erst nach dieser Vertragsunterzeichnung kann die  wasserrechtliche Prüfung starten und Förderungen vom Land zugeteilt werden.

Ende 2014 gab es eine ausführliche Umfrage zum Hochwasserschutz in Gössendorf, Fernitz und in acht anderen Gemeinden in der Steiermark und Vorarlberg.
In der Gössendorf Gemeindezeitung von Juli gab es dazu leider keine Infos aber von der Uni-Graz wurden die Factsheets mit den Ergebnissen veröffentlicht:

bürgerbefragung_zum_hochwasserschutz_2014_2015

Verantwortung trägt für viele die Politik

Für knapp 90% der Umfrageteilnehmer trägt die Politik bei der Vorsorge zum Hochwasserschutz zumindest gleich viel Verantwortung wie Privathaushalte.
Über 40% sehen die Verantwortung zur Vorsorge sogar hauptsächlich oder ausschließlich bei den Politikern.
Diese Werte sind in allen teilnehmenden Gemeinden sehr ähnlich, egal ob Steiermark oder Vorarlberg oder ob hohe oder niedrige Hochwasserwahrscheinlichkeit.
hwb_verantwortung_goessendorf

Hochwasserwahrscheinlichkeit in Gössendorf am höchsten

Die Hochwasserwahrscheinlichkeit wird in Gössendorf von allen teilnehmenden Gemeinden am höchsten eingeschätzt, nur Fernitz hat ähnlich hohe Werte.

hwb_einschätzung_vergleich

Kaum Vertrauen in die Gemeindepolitik

In Gössendorf wurde der Bürgermeister und der Gemeinderat am schlechtesten von allen befragten Gemeinden bewertet.
Der Wert für Fairness ist relativ gering, viel schlimmer ist aber dass bei Kompetenz dem Nachbarn in Gössendorf mehr zugetraut wird als den damaligen Bürgermeister und den damaligen Gemeinderäten.

Ein Ziel der neu gewählten Gemeinderäte muss sein dieses Vertrauen wieder herzustellen.

Das Vertrauen in die Ehrenamtlichen Einsatzkräfte ist ähnlich hoch wie in anderen  teilnehmenden Gemeinden.
Das spricht  vor allem für unsere Freiwillige Feuerwehr und andere ehrenamtliche Einsatzkräfte, diese werden trotz sonst negativer Stimmung positiv bewertet.hwb_vertrauen_goessendorf2In Fernitz werden die Gemeindepolitiker, bei ähnlicher Werten zur Hochwassergefahr, besser bewertet.hwb_vertrauen_fernitz

Sicherheitsgefühl durch öffentlichen Hochwasserschutz gering

Das Sicherheitsgefühl ist in Gössendorf durch die lange Wartezeit rund um das Rückhaltebecken Raababach entsprechend schlecht. Mehr als 50% der Umfrageteilnehmer in Gössendorf fühlen sich eher oder überhaupt nicht geschützt und sind der Meinung sich eher nicht oder überhaupt nicht auf die Gemeinde verlassen zu können.

hwb_sicherheit_goessendorf Die Werte mögen eine gewisse Stimmung bei einem Teil der Bevölkerung wiedergeben, sie entsprechen aber natürlich nicht der Meinung von ganz Gössendorf. Allein das Ergebnis der Gemeinderatswahl 2015 belegt das. Wobei der Fortschritt beim Hochwasserschutz sicher nicht das wahlentscheidende Thema  war.

Gössendorfer Haushalte setzen auf private Maßnahmen

„Beinahe 90% der befragten Haushalte schätzen die Umsetzung mindestens einer (weiteren) privaten Hochwasserschutzmaßnahme als eher bis sehr wahrscheinlich ein.“hwb_privat_goessendorf

Abschließend hoffe ich wie alle Betroffen auf kein Hochwasser in den nächsten Jahren und einen Baustart des Rückhaltebeckens Raababach im nächste Jahr und somit einen stark verbesserten Hochwasserschutz in Gössendorf ab eventuell 2018.

bürgerbefragung_zum_hochwasserschutz_2014_2015_fernitzStadtgemeinde Eisenerz n=62 Haushalte / 4.520 Einwohner
Gosdorf (Stadtgemeinde Mureck) n=74 Haushalte / 1.150 Einwohner
Hatzendorf (Stadtgemeinde Fehring) n=59 Haushalte / 1.740 Einwohner 
Marktgemeinde Lustenau (Vorarlberg) n=1.310 Haushalte / 21.665 Einwohner
Gemeinde Mellau (Vorarlberg) n=53 / 1.298 Haushalte
Marktgemeinde Mooskirchen (Voitsberg) n=53 Haushalte / 1.298 Einwohner
Marktgemeinde Nenzing (Vorarlberg) n=166 Haushalte / 6.015 Einwohner
Gemeinde Radmer (Leoben) n=33 Haushalte / 618 Einwohner

Link: zukunft-katastrophenhelfer.at/ergebnisse/arbeitspapiere/

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