Kleinregion GU-Süd – viel ungenutztes Potential
Die Marktgemeinde Gössendorf ist Teil der Kleinregion GU-Süd. Durch die Gemeindefusionen per 01.01.2015 hat sich die Anzahl der Gemeinden der Kleinregion von acht auf sechs verringert. Durch den starken Bevölkerungszuwachs zählte die Kleinregion per 01.01.2017 25.677 Einwohner.
Regionalität, kleinregionale und regionale Zusammenarbeit sind aktuell starke Trends, die Zusammenarbeit in der Kleinregion GU-Süd ist aber in den letzten Jahren eingeschlafen bzw. so gut wie nicht mehr vorhanden. Die Kleinregion steht vor dem aus. Dabei hätte gerade unsere Kleinregion viel Potential, die Gemeinden würden sich sehr gut ergänzen (Wirtschaftsstandort, Wohngemeinde, Landwirtschaft & Direktvermarktung, Naherholung usw.)
Konkret sehe ich vier Gründe warum unsere Gemeinde von einer starken Zusammenarbeit in der Kleinregion profitieren würden:
1) Gemeinsam ist man stärker – Unsere Nachbargemeinden haben viele ähnliche Herausforderung wie wir, von der Kinderbetreuung bis zum Betreuten Wohnen, vom Zuzug, der Zersiedlung, dem öffentlichen Verkehr usw. Warum nicht gemeinsam Vorschläge erarbeiten und an den steierischen Zentralraum, den Bezirk und das Land herantragen?
2) Das Leben endet nicht an der Ortstafel – die Übergänge in unsere Nachbargemeinden sind fließend. Dem sollte die Politik Rechnung tragen.
3) Man muss das Rad nicht immer neu erfinden – Ist es wirklich sinnvoll, dass jede Gemeinde ihr eigenes Ding macht? Synergien sollten genutzt benutzen werden.
4) Förderungen von Bund, Land und der EU sowieso werden oft nur mehr für zwei oder mehr Gemeinden bewilligt. Daher ist es allein aus diesem Grund taktisch sinnvoll Projekte gemeinsam anzugehen. Gössendorf ist auch in keiner LEADER Region und daher gehen wir bei vielen Fördertöpfen leer aus.
Zusammenarbeit in der Vergangenheit
In der Kleinregion wurden bis 2014 laufend Projekte umgesetzt, eines der größten und bekanntesten ist sich die Teilnahme als Kleinregion am EU-Projekt URBAN PLUS von 2007 bis 2013.
2001 war mit mit einem Verzeichnis der Direktvermarkter der Region der Zeit sogar voraus. Heute ist das ein Trend und es gibt dazu leider nichts mehr.
2001 –> Direktvermarktung – Bauernmarkt:
An alle Haushalte der GU-Süd wurde ein Verzeichnis mit Beschreibungen aller Direkvermarkter versandt.
2004
–> Industrie und Gewerbepark GU-Süd: Standortbewertung und Standortvergleich
In der Gemeindekooperation GU-Süd wurde die Zusammenarbeit auch auf gemeinsame Industrie- und Gewerbeansiedlungen bzw. Standortentwicklung ausgedehnt. Das Gutachten liefert Umsetzungsvorschläge für die bestgeeigneten Standorte gemeinsamer Betriebsansiedlungen bzw. Impulszentren
GU-Süd Rundwanderweg
Ein positiv erlebbares Zeichen für die Naherholung der Bevölkerung von Graz und der südlichen Umlandgemeinden konnte durch den ca. 50km langen Rundwanderweg, der die acht GU-Süd Gemeinden verbindet, erreicht werden. Der Wanderweg wurde am 4.Juli 2005 mit einem Fest offiziell der Bevölkerung übergeben.
Resolutionen Petitionen für umwelt- und verkehrspolitische Themenstellungen:
– Verkehrslösung Fernitz/Gössendorf
– Umfahrung und Tunnel Hausmannstätten
– Regionale Hochwasser – Abflussuntersuchung GU-Süd
– Murkraftwerke, Projektinfo
EU-Projekt URBAN PLUS 2007 – 2013
– Attraktivierung der ÖPNV-Infrastruktur (Öffentlicher-Personen-Nah-Verkehr) und Verbesserung des Orientierungssystems (Haltestellentafeln bzw. -stelen) – Übersichtsplan Bushaltestellen …
– Erhöhung der Sicherheit aller VerkehrsteilnehmerInnen (Querungshilfen, Beleuchtung, etc.)
– Verbesserung der Mobilitätschencen („faire Mobilität für alle“) sowie
– Umsetzung der Projektziele (Erhöung des Anteiles des Umweltverbundes) des Regionalen Verkehrskonzeptes Graz und Graz-Umgebung
– Gemeinsame Marketingstrategie mit der Stadt Graz
Status 2017
Offiziell gibt es die Kleinregion GU-Süd noch, aber die Zusammenarbeit hat sich mehr oder weniger auf die gemeinsame Hagelabwehr reduziert. Meine Sicht begründet sich auf die Berichte in den Gemeinderatssitzungen in Gössendorf, aber spätestens seit 2016 wird dort die Sinnhaftigkeit der Kleinregion immer angezweifelt:
„Sie ist für nix, sterben lassen wollen wir sie aber noch nicht.“
Das ist sehr schade, den unsere Kleinregion hätte viel Potential und ich behaupte die Marktgemeinde Gössendorf bräuchte eine starke Kleinregion um sich möglichst gut zu entwickeln. Das Leben endet nicht an der Ortstafel, unsere Nachbargemeinden haben in vielen Bereichen ähnliche Herausforderung wie wir. Die Kleinregion wäre die richtige Ebene um Themen wie die Ausweitung der Zone 101, Ausbau der Radwege, regionale Produkte/Wirtschaft, Tourismus/Naherholung und vieles andere anzugehen.
Viele Themen davon gehen über die Kleinregion hinaus, da hat man als Kleinregion mit über 25.000 Einwohnern eine stärkere Stimme im Bezirk/beim Land als eine Gemeinde allein.
Analysen, Konzepte und Vorschläge gäbe es genug
Im Rahmen der Lehrveranstaltung „P2 – Räumliche Entwicklungsplanung
Region Graz Umgebung“ erstellen Studierende der Studienrichtung Raumplanung und Raumordnung der Technischen Universität Wien im Wintersemester 2013/14 sechs regionale Entwicklungskonzepte für die Kleinregion GU-Süd.
Die Endberichte der Entwicklungskonzepte haben teilweise über 150 Seiten, teilweise sind die Vorschläge sicher zu theoretisch bzw. von der Finanzierung problematisch, die überwiegende Anzahl von Ideen und Vorschlägen ist es aber zumindest Wert neu geprüft zu werden.
Dorfschaft Regionsleben
Christina Gruber, Sarah Pfeifer, Kathrin Kollmann, Derya Vayni, Johannes Stöger
Ein Schwerpunkt soll auf die Erhaltung der dörflichen Strukturen gelegt werden sowie auf die Stärkung des gemeinschaftlichen Zusammenlebens. Durch einen Flächenoptimierungsplan kann der Zersiedelung entgegengewirkt werden.
DorfschaftRegionsleben_Analysereader
DorfschaftRegionsleben_Regionalplan
DorfschaftRegionsleben_Plakate
DorfschaftRegionsleben_Endbericht (53,4 MB)
Grünes Wachstum
Bödenauer Martin, Daniel Agnes, Leszczynski Tomas, Matoga Agnes, Perac Gordana
Das Projekt grünes Wachstum baut auf dem prognostizierten Bevölkerungswachstum auf. Die Leitgedanken beziehen sich auf die Verbesserung der Wohnbedingungen, die Stärkung des Umweltverbundes sowie die Nutzung der vorhandenen Erholungspotentiale.
grueneswachstum_Plakate (42 MB)
grueneswachstum_Endbericht (123 MB)
INNOVITÄT
David Schwab, Isaak Granzer, Tabea Fian, Miriam Fechner, Bernhard Dietrich, Gabriel Neuner
Die enge Verknüpfung zwischen Wirtschaft und Lebensraum charakterisiert die Region GU-Süd. Das Entwicklungskonzept INNOVITÄT garantiert dieses Zusammenspiel weiterhin, vernetzt Zentren und stärkt die regionale Identität.
innovitaet_Analysereader
innovitaet_Regionalplan
innovitaet_Endbericht (98 MB)
innovitaet_Plakate
Vor der Stadt
Georg Eckmayr, Laura Enzlberger, Silke Neemann, Araminta Perlinger, Sebastian Havlik
Das Konzept will ein Ausgleichsmodell durch Erholungsfunktionen zu der Nachbarregion GU 8 und Graz schaffen. Im Zuge dessen setzt das Projekt auf einen Ausbau der Erholungsmöglichkeiten und eine Optimierung des Siedlungsraumes.
vorderstadt_Analysereader
vorderstadt_Regionalplan
vorderstadt_Endbericht (54 MB)
vorderstadt_Plakate
we are ONE
Renata Starz, Patrick Döffinger, Tamara Strahner, Bernhard Schönthaler, Andreas Höbausz
Aufgrund der derzeit besonders starken Bevölkerungszunahme in Graz Umgebung beschäftigen wir uns mit dem sukzessiven Zusammenwachsen von Stadt und Umland. Mit Hilfe eines Baulandentwicklungskatalogs (BEK) soll Bewusstsein für den sparsamen und nachhaltigen Umgang mit Fläche geschaffen werden.
weareone_Endbericht (52 MB)
weareone_Regionalplan
weareone_Plakate
weareone_Analysereader
zusammen.wachsen
Maximilian Jäger, Stella Hlawna, Clara Pospischil, Michael Berger, Valentin Kogler
Der Leitgedanke des Konzepts ist es, Vorteile von Stadt- und Landleben zu verknüpfen und so neue Lebensqualitäten zu schaffen. Als Zentrum der Region soll sich das Siedlungsdreieck Grüne Mitte östlich der Mur etablieren. Um die koordinierte Umsetzung regionsweit zu unterstützen, wurde ein innovativer Beteiligungsprozess entworfen.