Antworten zu häufig gestellten Fragen in und zu Gössendorf bzw. Entwicklungen in der Region, beantwortet von Gemeinderat Johannes Ulrich. Zusätzliche Fragen gerne per Mail an johannes.ulrich@goessendorf.com
Mit 01.01.2022 hatte die Marktgemeinde Gössendorf 4.215 Einwohner und damit 493 mehr als 10 Jahre zuvor. Das ist grundsätzlich im Vergleich mit allen anderen steirischen Gemeinden ein starkes Bevölkerungswachstum. Vergleicht man aber das Wachstum mit Gemeinden in der Region, haben diese zumeist ein höheres Wachstum.
Kalsdorf ist prozentuell in den letzten 10 Jahren fast dreimal so stark gewachsen wie Gössendorf, Hausmannstätten mehr als zweimal so stark und würde Gössendorf wenn beide so weiterwachsen von der Einwohnerzahl auch bald überholen. Betrachtet man die attraktiven Kleinregionen GU-Süd (unsere Kleinregion) und GU6 (andere Seite der Mur) war das Wachstum von Gössendorf die letzten 10 Jahre im unteren Bereich der 12 Gemeinden:
Grundsätzlich ist aber Gössendorf natürlich eine starke Zuzugsgemeinde und das schon viele Jahrzehnte. Das mit Abstand stärkste prozentuelle Wachstum gab es in den 1960er Jahren wo die Bevölkerung von 1961 bis 1971 um 40,8% zugelegt hat. Das letzte Jahrzehnt hatte das schwächste Wachstum in Gössendorf nach dem Zeitraum 1981 bis 1991 (11,9%).
Zusammengefasst kommt der größte Teil des Zuzugs nach Gössendorf die letzten Jahrzehnte überwiegend aus Graz. Während nach Graz vor allem aus dem Ausland und aus ländlicheren Regionen (Jugend) ein starker Zuzug vorhanden ist. Mit Gemeinden weiter von der Stadt weg hat Gössendorf einen ganz leichten negativen Saldo, d.h. es ziehen mehr Menschen aus Gössendorf weg als vom Land nach Gössendorf. Der Wanderungssaldo sieht also ungefähr wie folgt aus: Ausland / ländliche Gemeinden -> Graz -> Gössendorf / Umlandgemeinden -> ländliche Gemeinden.
Die konkreten Zahlen für 2020:
Woher kommt der Zuzug nach Gössendorf?
Wanderungen insgesamt im Jahr 2020 Gössendorf
272 Zuzüge / 204 Wegzüge / Saldo Wanderungen: +68
„Wanderungen mit dem Ausland (Außenwanderungen)“ 2020 Gösendorf
Zuzüge aus dem Ausland: 43
Wegzüge in das Ausland: 15
Saldo Ausland: +28
„Wanderungen innerhalb Österreichs (Binnenwanderungen)“ 2020 Gössendorf
Zuzüge aus anderen Gemeinden: 229
Wegzüge in andere Gemeinden: 189
Saldo innerhalb Österreichs: +40
Umzüge innerhalb der Gemeinde: 58
Das Jahr 2020 entspricht ungefähr den letzten Jahrzehnten, addendum.org hat dabei den Zeitraum für die 15-Jahre von 01.01.2003 bis 01.01.2018 genauer analysiert.
Der überwiegende Zuzug nach Gössendorf kommt aus Graz, der Saldo von Zuzug und Wegzug mit der Landeshauptstraße entspricht über die Jahre ungefähr dem kompletten Bevölkerungszuwachs unserer Gemeinde.
Mit den anderen Gemeinden in Graz-Umgebung und auch nach Leibnitz gibt es auch einen nicht unerheblichen Austausch, aber insgesamt ziehen mehr Gössendorferinnen und Gössendorfer weiter auf Land, als nach Gössendorf vom Land.
Dies wird wiederum durch Zuwachs aus dem Ausland ausgeglichen, dieser fällt zwar von den Bewegungen (Zuzüge/Wegzüge) weit geringer aus als mit Graz oder den Nachbargemeinden, geht aber stärker in eine Richtung und ist insofern für ein Viertel bis ein Drittel für den positiven Wanderungssaldo von Gössendorf verantwortlich.
Bei der Gemeinderatswahl am 28. Juni 2020 konnte die Liste „Team Gerald Wonner – SPÖ Gössendorf“ mit 1.276 Stimmen und 64,57% die absolute Mandatsmehrheit mit 14 von 21 Gemeinderäten sichern. Auf Platz zwei folgte die ÖVP Gössendorf mit 14,57% und die FPÖ Gössendorf erreichte den dritten Platz mit 13,16% was je drei Gemeinderatssitze bedeutete. Ebenfalls wieder in den Gemeinderat schafften es die Grünen Gössendorf mit 5,97% und einem Gemeinderatsmandat.
Gössendorf ist die einzige Gemeinde in der Steiermark mit einem Einhorn als Wappentier:
„In blauem mit sechs silbernen Sternen bestreuten Schild ein silbernes Einhorn.“
Geschichte
Dieses Wappen wurde am 12. Juli 1993 mit Wirkung vom 1. August 1993 von der Steiermärkischen Landesregierung verliehen. Im Mittelalter waren die Ländereien um das heutige Gössendorf im Besitz des Landesfürsten, des Herzogs der Steiermark. 1268 stiftete der Grazer Richter Volkmar von Graz dem Spital am Phym, einem Hospiz auf dem Übergang vom heutigen Oberösterreich in die Steiermark eine Hube (bäuerliches Anwesen), die er vom steirischen Landesfürsten als Lehen inne hatte und die der Wlkowim (Vulkowim) zu Tomdorf (Thondorf) in Nutzung hatte. Diese lag jedoch nicht in Thondorf, sondern der Bestätigung dieser Stiftung 1274 durch den damaligen Landesfürsten König Ottokar nach, in Gössendorf. Siegelte Volkmars 1261 eine Urkunde noch mit dem Siegel der Stadt Graz (die erste Nennung des Grazer Stadtsiegels), so verwendete er später ein eigenes Siegel mit seinem Wappen, einem steigenden Einhorn. Um 1600 war Michael Müller Müller einer örtlichen Wassermühle. Später wurde er zum Ritter Michael Müller von und zu Mühlegg. am 27.4.1597 heiratete seine Tochter Barbara den jungen Mathematiker an der landschaftlichen Stiftsschule in Graz Johannes Kepler, der ein berühmter Astronom wurde. Zu dieser Zeit waren nur sechs Planeten bekannt, die sich hinter dem Einhorn als Sterne im Wappen wiederfinden.
Varianten
Die einfach Variante des Gemeindewappens ist das steigende Einhorn laut Verordnung und den sechs Sternen mit blauem Hintergrund.
Kupferbild:
Modernste Variante
In der neuesten Varianten des Wappens wurden weniger auf Details gesetzt sondern versucht das Design zu modernisieren, was gut gelungen ist.