Wenn eine Gemeinde zahlt aber zu wenig kontrolliert und kaum Verantwortung übernimmt.
Eine Million Euro in drei Jahren für den SV Gössendorf
Mir fällt die Kritik in diesem Fall nicht leicht, zum einen liegt mir als Mitglied der SV Gössendorf am Herzen, zum anderen schwingt indirekt ein wenig Kritik an unserem Bürgermeister mit, den ich aufgrund seiner offenen und ehrlichen Art sehr schätze.
Wenn man bedenkt wie viel Geld von der Marktgemeinde Gössendorf in nur drei Jahren direkt oder indirekt in den Sportverein geflossen ist, und berücksichtigt wo der Sportverein heute organisatorisch steht, ist die Gesamtsituation für mich aber ein zu großes Problem, als dass ich nicht darüber schreiben könnte.
Unsere Gemeinde hat die letzten drei Jahren (2013 – 2015) in Summe ungefähr eine Million Euro an Förderungen, Übernahme Betriebskosten, Ausgaben für Instandhaltung und als größten Brocken den Sportheim Zubau direkt oder indirekt in den Sportverein investiert.
Klar der Zubau und jede Instandhaltung geht in das Gemeindevermögen über, der Sportverein hat kein eigenes Vermögen ausgenommen der Spieler, trotzdem hat die Gemeinde ohne Sportverein von den Investitionen kaum etwas.
Für die ausgezeichnete Jugendarbeit war und ist der Verein in der Region und darüber hinaus bekannt und auch im Bereich der Kampfmannschaften gab es sportlich wenig Kritik. Doch wo steht der Verein heute?
Der SV Gössendorf hat nur mehr 25 Mitglieder die in der Marktgemeinde Gössendorf wohnhaft sind, ich bin wie gesagt eines davon. Alle Vorstandsmitglieder, bis auf den Obmann, sind im Jänner 2016 zurückgetreten. In der letzten Generalversammlung hat sich kein neuer Vorstand gefunden der übernimmt.
Wie konnte es soweit kommen?
Es ist im Gemeinderat sehr viel Geld an den Sportverein beschlossen worden, keine Fraktion im Gemeinderat hat das ernsthaft hinterfragt.
Man kann jetzt natürlich als Gemeinde sagen, ist ein eigenständiger Verein, fällt nicht in unseren Aufgabenbereich bzw. da greifen wir nicht ein und übernehmen keine Verantwortung.
Das sehe grundsätzlich auch so, aber sobald eine Gemeinde so viel Steuergeld in die Hand nimmt wie in diesem Fall, entsteht für mich auch eine Verantwortung uns Steuerzahlern gegenüber um genau zu kontrollieren und Verantwortung zu übernehmen damit mit dem Steuergeld sinnvoll und nachhaltig umgegangen wird.