Marktgemeinde Gössendorf beschließt für 2019 einstimmig Rekord-Investitionsbudget
Rückblick Investitionen 2018 Umzug, Umbau und Hochwasserschutz
Der Gössendorfer Kindergarten konnte nicht mehr allen Gössendorfer Kindern im kindergartenpflichtigen Alter einen Betreuungsplatz anbieten, so war ein schneller Neu- oder Umbau unbedingt notwendig. Zum 01.01.2018 siedelte die Gemeinde daher vom bisherigen Gemeindeamt aus und mietete sich neben dem Spar bei einem Gebäude der Firma Hubmann ein. Innerhalb von wenigen Monaten konnte dann das bisherige Gemeindeamt in einen sehenswerten Kindergarten umgebaut werden, insgesamt kostete der Umbau mit diversen Vorarbeiten (Leerverrohrung, Kabelschächte, usw.) für ein Zentrumsprojekt knapp 1,7 Mio. Euro.
Beim 10 Mio. Euro Projekt Hochwasserschutz Projekt Raababach Gössendorf gab es gute Fortschritte, 2019 geht der Bau rund um die B73 in die finale Phase mit großen Bauten nördlich der B73.
Voranschlag 2019 einstimmig beschlossen
Im Voranschlag wird nach Ordentlichen Ausgaben (laufende wiederkehrende Ausgaben z.B. Personalkosten/Miete) und Außerordentlichen Ausgaben (einmalige Ausgaben z.B. Planungskosten/Baukosten) unterschieden.
Mit 7.543.600,– Euro Ausgaben im ordentlichen Haushalt im Vorschlag für das Jahr 2019 (davon 1,117 Mio. Euro Zuführungen an den außerordentlichen Haushalt) und 7,743 Mio. Euro im außerordentlichen Haushalt hat die Marktgemeinde Gössendorf im Jahr 2019 wieder viel vor.
Das von Bürgermeister DI(FH) Geralde Wonner, Gemeindekassier Wilfried Bund und Amtsleiterin Mag. Sonja Simoner vorgelegte Budget für das Jahr 2019 wurde in der letzten Gemeinderatssitzung des Jahres 2018 in Gössendorf einstimmig beschlossen, es stimmten also auch die komplette Opposition aus FPÖ, ÖVP und Grünen zu. In vielen anderen Gemeinden keine Selbstverständlichkeit (mehr), in Gössendorf gab es durchwegs Lob von der Opposition für das von Bürgermeister Gerald Wonner und seinem Team geplante Budget 2019.
Im ordentlichen Haushalt ist gegenüber 2018 im Voranschlag 2019 eine Steigerung der Ausgaben um 7,72% vorgesehen, mit 1.891 Euro pro Einwohner ein neuer Höchstwert. Im außerordentlichen Budget wird mit ähnlich hohen Ausgaben geplant, durch das Volumen der Volksschulerweiterung werden auch hier neue Dimensionen erreicht.
Die größten Detailbereiche und Veränderungen zwischen dem Voranschlag 2018 und 2019:
Der Bereich Unterricht, Erziehung und Sport ist für die Gemeinde bei den Ausgaben der größte Brocken, erfreulich dass mit Ende 2019 nun der Sportheim Zubau komplett bezahlt sein wird.
Auffällig bzw. unerwartet der große Anstieg bei der Müllbeseitigung, das hat zwei Gründe. Zum einen wird der Betrag an den Abfallwirtschaftsverband stark erhöht, pro Einwohner sind ungefähr vier Euro zusätzlich fällig damit regionale Recyclingcenter gebaut werden können. Der zweite Punkt ist, dass im Voranschlag 2018 bei der Müllbeseitigung der Betrag zu niedrig angesetzt war und dies niemanden aufgefallen ist.
Zum Rekordbudget 2019 kommt es aber erst durch die Ausgaben im außerordentlichen Haushalt, dort ist der mit Abstand größte Posten der Umbau und die Sanierung der Volksschule:
Großprojekt Volksschule und Festsaal NMS Hausmannstätten
Nach dem Kindergarten im letzten Jahr geht die Marktgemeinde Gössendorf im Jahr 2019 also mit der Erweiterung und Sanierung der Volksschule ein noch größeres Projekt an. Dabei soll die Volksschule um einen Stock erweitert und somit mehr Raum für zusätzliche Klassen geschaffen werden und der bestehende Raum modernisiert und auf den neuesten Stand gebracht werden.
Dabei gibt es neben den Bau selbst auch viel Organisatorisches zu bedenken und zu planen, soll doch der Unterricht davon möglichst wenig im Mitleidenschaft gezogen werden, Bürgermeister Gerald Wonner und sein Team beschäftigen sich schon seit Wochen intensiv mit der Einreich- und Detailplanung für die Volksschulerweiterung und -sanierung. Mit Schulende 2019 ist der Baubeginn vorgesehen, weshalb die Sommerbetreuung unserer Volksschulkinder mit großer Wahrscheinlichkeit beim Sportzentrum erfolgen wird. Im Herbst 2019 ist geplant mit der Volksschule eine Woche später zu starten.
Die Marktgemeinde Raaba-Grambach beteiligt sich finanziell an der Erweiterung und Sanierung der Volksschule Gössendorf entsprechend des Anteils der Schüler aus Grambach.
Ähnliches gilt für die Marktgemeinde Gössendorf, diese wird sich finanziell entsprechend der Schüleranzahl, in der Neuen Mittelschule Hausmannstätten, am dortigen neuen Festsaal beteiligen, der insgesamt mit ca. 2,1 Mio. Euro budgetiert ist. Konkret mit 87.400 Euro, davon aber 50% Bedarfszuweisungen vom Land Steiermark.
Planungen für weitere Projekte laufen schon
Mit dem Umbau des alten Gemeindeamtes zum Kindergarten 2018, der Volksschulerweiterung 2019/2020 und parallel dem Hochwasserschutz Raababach bewegt sich in Sachen Infrastruktur in unserer Gemeinde sehr viel. Für die kommenden Jahre laufen aber schon weitere Planungen parallel bzw. sind auch schon Posten budgetiert.
Die Erweiterung der Kinderkrippe (und Verbindung mit dem „alten“ Kindergarten) ist angedacht, es wird aber schwierig sein, dies organisatorisch parallel zur Erweiterung der Volksschule 2019 zu machen, höchstwahrscheinlich wird dies daher „erst“ 2020 angegangen.
25.000 Euro sind auch für neue Planungsleistungen rund um das Feuerwehrhaus Thondorf budgetiert, die in die Jahre gekommen Haustechnik, die Stromheizung und mehr sollen zukunftsfit gemacht werden und daher steht auch für das Feuerwehrhaus in Thondorf eine Sanierung und Erweiterung an.
Und dann steht natürlich das Zentrumsprojekt an, ein Ortszentrum in Gössendorf gegenüber dem Schul- und Kindergartenbereich mit Kulturraum für Veranstaltungen, von der Größe zwischen Saal bei der Feuerwehr Gössendorf im 1. Stock und Mehrzweckhalle mit entsprechender Akustik, Kaffee, Geschäfte, Gemeindeamt usw. sollen dort Platz finden.
Es geht beim Zentrum um einen Ort der Identität stiftet und an dem man zusammen kommen kann, der Gössendorf zusammen bringt und ein echtes Zentrum gibt. Wir haben in Gössendorf keinen Ort der akustisch wirklich für eine Musikgruppe gut geeignet ist (z.B. für unsere Big Band Graz-Süd/Gössendorf) oder wo wäre es sinnvoll in Gössendorf so was Einfaches wie einen Weihnachtsbaum aufzustellen?
Zur Sicherung von Grundstücken in diesem Bereich sind im Voranschlag 2019 136.000 Euro vorgesehen.
Jedes Jahr eine Gemeindestraße und B73 Sanierung
Ein Ziel von Vizebürgermeister und Bauausschuss Obmann DI(FH) Thomas Wielitsch ist es jedes Jahr zumindest eine Gemeindestraße in Gössendorf zu sanieren. Nach der Lindenstraße 2016, dem Tischlerweg 2017 und der Innenstraße 2018 ist trotz den Großprojekten Volkschule und Hochwasserschutz Raaba-Grambach für 2019 die Sanierung der Lindenstraße auf 550 Metern Länge von Norden (Querstraße) beginnend in der zweiten Jahreshälfte geplant. Die Kosten für die Sanierung werden auf die Jahre 2019/2020 aufgeteilt.
Mit der B73 Sanierung durch das Land Steiermark können wir 2019 nun wohl endlich wirklich rechnen, im Budget sind auf jeden Fall Maßnahmen budgetiert die von der Gemeinde im Zuge dessen miterledigt werden können. Das sind eine Druckknopfampelanlage auf Höhe Nordweg und eine „Stauerkennung“ an der Dörfla Kreuzung Richtung Fernitz, dabei soll die Fußgängerampel gegenüber vom Gsell automatisch ausgelöst werden, wenn dort kein rauskommen ist.
Viele andere Projekte laufen nebenher
Im Voranschlag kommen natürlich noch unzählige andere Projekte vor, so soll bei der Einfahrt zum Sportzentrum eine Toranlage errichtet werden (ähnlich der Feuerwehr Gössendorf), mit der Gemeinde Fernitz-Mellach ist ein „Rastplatz Murauen“ mit 60.000 Euro für 2019 budgetiert. Nach 2017 ist 2019 wieder ein Gesundheitstag in der Mehrweckhalle geplant.
Ein Voranschlag ist kein Versprechen
Die Gemeinde hat viel im Jahr 2019 vor, zumindest ist so einiges budgetiert. Wird alles ausnahmslos so umgesetzt? Wohl eher nicht. Ein Voranschlag ist aber auch kein Versprechen, sondern die Budgetierung von Mittel und bei der großen Anzahl von Projekten neben dem laufenden Betrieb, der durch die Erweiterung von Kinderkarten, Kinderkrippe und Volksschule nicht weniger sondern mehr wird, kann man davon ausgehen, dass das eine oder andere kleiner Projekt welches nicht so hohe Priorität hat wie die Volksschule oder der Kindergarten sich zeitlich etwas verschiebt.
Besseres Angebot an Betreuung bedeutet auch höhere jährliche Ausgaben
Durch den zusätzlichen zweiten Kindergarten und mehr Platz für Gruppen gehen auch die laufenden Kosten für die vorschulische Erziehen (Kindergarten/Kinderkrippe) steil nach oben, im Gegensatz zu den Kosten der Volksschule sind die vor allem durch die Gemeinde zu finanzieren. Wenn man nur 18 Jahre auf das Jahr 2001 zurück blickt, waren damals die Ausgaben im Bereich „Vorschulische Erziehung“ 30% von heute.
Pro Einwohner sind die Sprünge in den Voranschlägen 2018 und 2019 klar erkennbar, 2018 mit dem zweiten Kindergarten für ein halbes Jahr budgetiert, 2019 schon für das ganze Jahr.
Investitionen müssen auch finanziert werden – Schulden steigen
Durch die großen Investitionen in Hochwasserschutz, Kindergarten und Volksschule steigt der Schuldenstand der Marktgemeinde Gössendorf bis 31.12.2019 stark an. Mit den offenen Leasingverträgen wird man nicht mehr weit entfernt von 10 Mio. Euro sein.
Wenn man das geplante Zentrumsprojekt und Erweiterung/Sanierung der FF Thondorf bedenkt, die weitere Darlehen nötig machen werden, müssen wir in den nächsten Jahren und auch Jahrzehnten mit weiteren großen Projekten vorsichtig sein.
Als Gemeinde bekommt man extrem niedrige Zinssätze für Darlehen, solange also diese von den Rückzahlungsraten für die Gemeinde bedienbar sind, ergibt sich für die Gemeinde kein direktes Problem, aber der Handlungsspielraum für die kommenden Budget wird eben mit jedem Darlehen geringer.
Die Investitionen für Hochwasserschutz, Volksschule und Kindergarten waren aber ohnehin unbedingt notwendig und somit auch die Kredite dafür.
Eine etwas komprimierte Ansicht der geplanten Darlehen und Leasing mit 31.12.2019:
Sehr schöne Zusammenfassung, Danke.