Grundsatzbeschluss Ortszentrum Gössendorf – 14 Millionen Euro Projekte für die nächsten 5 Jahre und mehr
Einstimmig wurden heute der Grundsatzbeschluss über die Bedarfserhebung zur Entwicklung eines Ortszentrums und die Vorgehensweise über die vorübergehende Unterbringung des Gemeindeamtes im Gössendorfer Gemeinderat beschlossen.
Die Prioritäten sind für den Gemeinderat eindeutig:
- Schaffung von zusätzlichen Plätzen in Kindergarten und Kinderkrippe
- Generalsanierung und Erweiterung der Volksschule
- Entwicklung der Westseite des Kreisverkehrs mit Gemeindeamt, Marktplatz, Postpartner, Bauernladen, Cafe und Veranstaltungs- bzw. Mehrzweckräumlichkeiten.
Ausbau Kinderbetreuungsplätze
In Gössendorf gibt es 147 Kinder im Kindergartenalter aber nur vier Gruppen im Kindergarten, eine 5. Gruppe wird unbedingt benötigt. Im ersten Schritt soll die Gemeinde für zwei Kindergartengruppen umgebaut werden, für eine zusätzliche Gruppe und für eine Gruppe die bisher im 1. Stock des Kindergartens untergebracht ist.
Langfristig sollen im Gemeindeamt drei Kindergartengruppen untergebracht werden können, mit den drei Gruppen die im bisherigen Kindergarten käme die Gemeinde dann auf max. sechs Kindergartengruppen. Kinderkrippen Gruppen wären maximal drei möglich, zwei in der bisherigen Kinderkrippe und eine zusätzliche Gruppe im Kindergarten.
Kosten Umbau der Gemeinde ca. 1,3 Mio. Euro für drei Gruppen
Kosten Adaptierungen für eine dritte Kinderkrippen Gruppe ca. 270.000 Euro
Gemeinde mietet sich im Business Center ein
Mit Ende des Jahres 2017 verlässt die Gemeinde das aktuelle Gemeindeamt und wird dann laut Plan ab der 3. Jänner Woche im Business Center Süd, über der Trafik untergebracht sein. Der Mietvertrag wird grundsätzlich auf fünf Jahre abgeschlossen.
Kosten Miete pro Jahr inkl. Betriebskosten 45.000 – 50.000 Euro
Generalsanierung und Erweiterung der Volksschule
Die Volksschule Gössendorf muss generalsaniert werden, wird ein Ausbau notwendig. Dafür gibt es zwei Varianten die schlussendlich genauer geprüft wurden, einmal ein Zubau Richtung Bundesstraße und als Alternative eine Aufstockung. Bgm. Wonner bevorzugt eine Aufstockung, da ein Zubau aufgrund der Hochwasser Problematik Grambach in diesem Bereich nicht in nächster Zeit so einfach möglich sein wird.
Als weiterer Tagesordnungspunkt wurde beschlossen, das Grundstück hinter der Volksschule zu kaufen. Der Plan ist den Schulhof nach hinten zu verlagern und vor der Schule eventuell eine „Drive-In“ Möglichkeit für Eltern zu schaffen.
Vom Grundstück 582/1 wurde der Kauf von 2.823 m² beschlossen, in Summe hat das Grundstück noch ca. weitere 5.000 m².
Kosten Generalsanierung und Aufstockung Volksschule ca. 5,4 Mio Euro
Gemeindezentrum neu
Gegenüber des bisherigen Gemeindeamtes (Richtung Westen) soll ein neues Gemeindezentrum mit Gemeindeamt, Postpartner, Bauernladen, Cafe und Marktplatz enstehen. Eine Tiefgarage und Mehrzweckräumlichkeiten sind ebenfalls geplant/angedacht.
Die Umsetzung kann in drei Stufen erfolgen:
- Gemeindeamt und Marktplatz um vom Business Center wieder ausziehen zu können
- Tiefgarage und Bauernladen, Cafe usw.
- Mehrzwecksaal für Veranstaltungen
Kosten für das Gemeindezentrum 7 – 7,5 Mio. Euro
In Summe geht es also zumindest um einen Betrag von 14 – 14,5 Mio Euro, aufgrund des Mietvertrages über 5 Jahre im Business Center ist aber klar, wir reden hier von einem Zeitraum mindestens fünf Jahren eher mehr. Die Prüfung des Bedarfs durch das Land ist sehr positiv ausgefallen, es ist daher mit eine guten Teil an Bedarfszuweisungen vom Land Steiermark zu rechnen. Ohne diese Mittel könnte die Marktgemeinde Gössendorf das alles auch gar nicht finanzieren.
Bei der Generalsanierung und der Aufstockung der Volksschule wird sich auch wahrscheinlich die Gemeinde Raaba-Grambach beteiligen, weil von Grambach ja auch Kinder in Gössendorf zu Schule gehen.
Verkehr
Ein großer offener Punkt ist das Thema Verkehr. Zum einen wird man zwischen den beiden Kindergärten wohl langfristig kaum einen Autos zulassen (könne). Somit stellt sich die Frage ob man die Schulstraße nicht ab der Volksschule sperrt und Parken generell nur mehr gegenüber möglich ist.
Die Eltern sollen die Möglichkeit erhalten über ein „Drive-In“ vor die Volksschule zu fahren, allgemein ist aber für beide Punkte und die ganze zukünftige Straßenausrichtung inkl. dem Kreisverkehr eine Prüfung durch Verkehrsgutachter notwendig.
Die Buslinien werden im nächsten Jahr auch neu ausgeschrieben, es wäre Bgm. Wonner ein Anliegen wenn die Linien die bisher nur bis zur Dörfla Kreuzung fahren in Zukunft bis zum Gemeindezentrum fahren würden. Auch weil die Dörfla Kreuzung nach wie vor verkehrstechnisch ein Problem ist.
Gab es Alternativen
Mit den Architektenteam von Frei und Wurzrainer wurden unterschiedlichen Szenarien diskutiert. Mir persönlich wäre es ganz grundsätzlich lieber, wenn man für die Kinderbetreuung neue Räumlichkeiten gebaut hätte und nicht für die Gemeinde. Aus mehreren Gründen ist der Umbau des Gemeindeamtes zum Kindergarten aber in Summe die bessere Variante. Zum einen kann so langfristig zwischen Kindergarten, Kinderkrippe und Volksschule ein autofreier Bereich enstehen, Kinder müssen keine Straße queren und man kann das ganze Gebiet für Kinder attraktiv gestalten.
Gegen einen zweiten Kindergartenstandort in Gössendorf mit vielen Kindern in der Nähe und somit kürzeren Wegen hat gesprochen, dass offensichtlich das Land den Bedarf nicht gesehen hat und somit die Finanzierung viel, viel schwerer gewesen wäre.
Statt der Einmietung in das Business Center Süd hat man auch die Kosten für Container erhoben, diese wären für 250 m² mit div. Kanal- und Wasseranschlüssen preislich gleich auf 350.000 – 400.000 Euro gekommen. Da ist die Einmietung im Business Center vom Preis, aber auch von der Qualität klar vorzuziehen.